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Superintendentin Angelika Zädow.

© Manfred Thomas

Update

Synode des Potsdamer Kirchenkreises: Sinkende Mitgliederzahlen und Solidarität mit Israel

Die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises findet klare Worte zum Nahostkonflikt. Eine Herausforderung bleibt der demografische Wandel.

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Die evangelische Kirche in Potsdam muss gegen sinkende Mitgliederzahlen kämpfen. Superintendentin Angelika Zädow sagte bei der Herbstsynode des Kirchenkreises am Samstag, in den ersten zehn Monaten des Jahres habe man 647 Mitglieder verloren, vor allem wegen des demografischen Wandels und wegen Austritten.

Dem wolle man sich stellen, zum Beispiel mit partnerschaftlicher übergemeindlicher Zusammenarbeit und mutiger Aufgabenkritik. So seien auch Finanzeinbußen zu erwarten, hieß es. Laut dem Statistikbericht der Stadt ist die Zahl der evangelischen Potsdamer zwischen 2018 und 2022 von 23.518 auf 22.142 zurückgegangen.

Deutliche Worte fand Zädow zum eskalierenden Nahostkonflikt. Es beschäme sie zutiefst, wenn zum Beispiel wieder in Potsdam Juden bespuckt und beleidigt würden. „Mich erschreckt und betrübt, dass Eltern Angst um ihre Kinder haben und sie im Zweifel nicht nach draußen schicken – hier in Potsdam, in unserer Stadt.“

Jüdisches Leben gehöre zur deutschen Gesellschaft. „Wir können unendlich dankbar sein, dass Menschen jüdischen Glaubens es nach dem Holocaust gewagt haben, wieder in das Land der Täterinnen und Täter zu kommen.“

Sie verurteilte auch die Massaker der Hamas vom 7. Oktober und deren Unterstützung. „Wo Terror das Wort geredet wird, wird Demokratie verneint. Deshalb stehen wir ganz klar an der Seite Israels.“ Wenn unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit Hassparolen und dreiste Lügen verbreitet würden, sei jeder gefordert, dagegen einzuschreiten.

„Unser Mitgefühl gilt allen Opfern“, sagte Zädow, auch mit Blick auf den Krieg im Gaza-Streifen. Als Kirche könne man jetzt zum Beispiel positive Bilder des Friedens setzen, man müsse gelungene Initiativen benennen, „Hoffnungszeichen suchen und sie groß machen.“

Nicht nur Zädow fand klare Worte – auch die Synode fasste einen Solidaritätsbeschluss mit Israel. „Wir verurteilen antisemitische und antijudaistische Traditionen im Christentum als Irrwege und falsche Lehren und stellen klar: Jede Form von Antisemitismus und Judenfeindschaft ist Sünde gegen den Heiligen Geist und hat in unseren Gemeinden und unseren Theologien keinen Platz“, hieß es darin. Das Existenzrecht Israels dürfe von niemandem infrage gestellt werden.

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