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Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam.

© Andreas Klaer

Update

Steigende Corona-Zahlen in Potsdam: Dennoch keine Maskenpflicht in Krankenhäusern

Im Bergmann-Klinikum werden rund 30 Covid-Patienten behandelt - die meisten allerdings nicht wegen der Infektion. Die Inzidenz in der Landeshauptstadt liegt bei 38,2.

| Update:

Die Zahl der Corona-Infektionen in Potsdam nimmt langsam wieder zu: Aktuell beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz in der Landeshauptstadt 30,0, vor zwei Wochen lag der Wert noch etwa bei zehn. Bei der besonders vulnerablen Gruppe der Über-80-Jährigen liegt die Inzidenz sogar bei 110 (Stand vom 7. November). Aktuell befinden sich die Corona-Zahlen in Potsdam über dem Landesdurchschnitt: Die Inzidenz für Brandenburg liegt bei 27,5 .

Sowohl das „Ernst von Bergmann“-Klinikum als auch das St. Josefs-Krankenhaus sehen dennoch aktuell keine Veranlassung für eine Maskenpflicht im Krankenhaus: „Gemessen an den ausnahmslos milden Verläufen von mitgebrachten Sars-CoV-2-Infektionen bei stationären Patientinnen und Patienten besteht aus medizinischer Sicht keine Veranlassung für eine generelle Maskenpflicht“, sagt St. Josefs-Sprecher Benjamin Stengl auf Nachfrage der PNN. Derzeit werden im St. Josefs-Krankenhaus keine Patientinnen oder Patienten behandelt, die aufgrund einer Coronainfektion auf der Intensivstation liegen müssen.

Auch im Bergmann-Klinikum gibt es kaum Patienten, die in erster Linie wegen Corona behandelt werden müssen: „Aktuell liegt die Anzahl der Covid-positiven Fälle im Klinikum im überschaubaren Rahmen von knapp 30 Patientinnen und Patienten“, sagt Klinikumsprecherin Theresa Decker. „Diese sind fast ausnahmslos wegen anderer Erkrankungen in stationärer Behandlung und haben zusätzlich eine Sars-CoV-2-Infektion.“

Auch wenn es Personal und Besucherinnen und Besuchern freisteht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, gibt es dennoch in beiden Krankenhäusern nach wie vor bestimmte Regeln zum Umgang mit Corona: „Sars-CoV-2 positive Patientinnen und Patienten tragen während des Kontaktes mit Personal einen Mund-Nasen-Schutz und werden isoliert“, so Decker.

Anfang 2023 galt im St. Josefs-Krankenhaus in Potsdam noch die Maskenpflicht.
Anfang 2023 galt im St. Josefs-Krankenhaus in Potsdam noch die Maskenpflicht.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Mitarbeitende, die sie behandeln, tragen FFP2-Maske und Schutzbrille. Corona-positive Patientinnen und Patienten können besucht werden, Besuchende müssen aber eine Maske tragen. Damit orientiere sich das Bergmann-Klinikum an den Vorgaben des Robert Koch-Instituts (RKI), so Decker.

In Oranienburg gilt wieder Maskenpflicht

Im St. Josefs-Krankenhaus sehen die Regeln ähnlich aus: Auch hier müssen Corona-positive Patientinnen und Patienten bei der Behandlung eine Maske tragen, ebenso wie die Mitarbeitenden. Die Erkrankten müssen zudem beim Verlassen des Zimmers eine FFP2-Maske aufsetzen.

„Wir empfehlen unseren Mitarbeitenden in allen Einrichtungen, wenn sie sich trotz Erkältungssymptomen arbeitsfähig fühlen, eine FFP2-Maske zu tragen und die Basishygiene einzuhalten“, sagt Stengl. Auch sein Haus folgt den Empfehlungen des RKI.

Aktuell ist in beiden Krankenhäusern keine Verschärfung der Corona-Regelungen geplant. Es gibt aber auch Krankenhäuser in Brandenburg, die anders agieren: Die Oberhavel-Klinken etwa gaben zu Beginn der Woche bekannt, dass an allen Standorten in Oranienburg, Hennigsdorf und Gransee ab dem 8. November wieder eine Maskenpflicht für Besucherinnen und Besucher gilt. Begründet wurde das mit der Zunahme an stationären Corona-Fällen. Dabei ist die Inzidenz im Landkreis Oberhavel mit 34,8 höher als in Potsdam.

Auch wenn die Zahl der Corona-Fälle in Potsdam gegenwärtig zunimmt, bewegen sich die Werte noch immer in einem recht niedrigen Bereich. Zum Vergleich: Anfang November 2022 lag die Inzidenz in der Landeshauptstadt noch bei über 300. Allerdings gehen Experten von einer hohen Dunkelziffer aus, denn viele Corona-Infektionen werden nicht offiziell bei Ärzten per Test diagnostiziert und somit auch nicht gemeldet.

Das RKI empfiehlt Auffrischungsimpfungen aktuell nur für Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, also alle Menschen ab 60 Jahren. Die Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes bemängelte, dass sich bislang zu wenige Personen aus dieser Gruppe eine Auffrischungsimpfung geholt hätten: „Da ist noch Luft nach oben“, sagte Nicola Buhlinger-Göpfarth gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

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