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Warum werden Grünflächen (Park Sanssouci) in Potsdam tagsüber gewässert? In der Nachmittagshitze laufen die Wassersprinkler am Schloß Charlottenhof.

© Andreas Klaer

Potsdamer Parkanlagen: Bewässerung auch in der prallen Mittagshitze

Wasser sparen, indem man nur nachts und früh morgens gießt - das wissen Gartenbesitzerinnen und -besitzer. Dennoch wird in vielen Potsdamer Parks tagsüber gegossen, auch bei Hitze.

Lieber nachts oder am frühen Morgen gießen, statt tagsüber - durch diese Strategie geht weniger Wasser durch Verdunstung verloren. Nach den Dürresommern der letzten Jahre ist das mittlerweile Allgemeinwissen.

Im Mai und Juni war in Potsdam aber etwas anderes zu beobachten: Trotz großer Hitze und Trockenheit liefen in vielen Potsdamer Parks an einigen Stellen auch tagsüber die Sprinkleranlagen, obwohl die Stadtwerke gleichzeitig zum Wassersparen aufriefen. Wie passt das zusammen?

Das Wasser wird tagsüber dort eingesetzt, wo es am dringendsten gebraucht wird – und zwar nur dort.

Frank Kallensee, Sprecher der Stiftung preußische Schlösser und Gärten

„Das Wasser wird tagsüber dort eingesetzt, wo es am dringendsten gebraucht wird – und zwar nur dort und mit der aktuell vorhandenen Bewässerungstechnik“, sagt Frank Kallensee, Sprecher der Stiftung preußische Schlösser und Gärten (SPSG).

Gewässert werde dort, wo Gehölz- oder Strauchpartien massiv gefährdet seien, wo Nachpflanzungen oder intensiv zu pflegende Flächen wie das Parterre vor dem Schloss Sanssouci gehalten werden müssten. „Eine großflächige Bewässerung erfolgt nicht“, so Kallensee.

Nur nachts wässern reicht nicht aus

Durch die Trockenheit seien Strauchpartien in vielen Parkbereichen bereits irreversibel vertrocknet. Nur nachts zu wässern, reiche nicht aus: „Die eingesetzten Regner werden in einem circa dreistündigen Rhythmus versetzt, um zum Beispiel Neupflanzungen das Anwachsen überhaupt zu ermöglichen“, sagt Kallensee.

Auch im Volkspark Potsdam war in den letzten Wochen immer wieder zu beobachten, dass die Grünflächen tagsüber bewässert werden. Dies hat vor allem etwas mit den Arbeitszeiten der Gärtnerinnen und Gärtner zu tun: „Damit die Pflanzen keinen Schaden nehmen, ist insbesondere bei anhaltender Trockenheit nicht zu vermeiden, dass manuell mit Aufstell-Regnern und von Hand durch die Gärtnerinnen und Gärtner bewässert wird“, sagt Anna Winkler, Sprecherin des Entwicklungsträgers Bornstedter Feld.

Diese Arbeiten erfolgen zum Teil innerhalb des vertraglich vereinbarten Zeitfensters von 6 bis 20 Uhr. Zwar gibt es auch automatische Beregnungsanlagen, die nachts zwischen 22 und 8 Uhr aktiv sind, diese seien jedoch nicht an allen Stellen im Volkspark vorhanden, wo sie eigentlich gebraucht würden, so Winkler.

„Mit Blick auf die bereits seit einigen Jahren zu beobachtenden Trockenzeiten sowie den Klimawandel ganz allgemein bestehen Überlegungen, für weitere Teilbereiche des Volksparks Potsdam automatische Bewässerungsanlagen anzuschaffen, was allerdings erhebliche Investitionen bedeutet“, sagt Winkler. Aufgrund der aktuellen Haushaltslage sei dies jedoch kurzfristig nicht möglich.

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