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(Symbolbild)

© imago/Gerhard Leber/imago/Gerhard Leber

Kreiselternrat enttäuscht: Potsdamer Schüler werden bei Ü7-Verfahren nicht bevorzugt behandelt

Potsdam hatte sich für eine Änderung des Schulgesetzes auf Landesebene starkgemacht. Doch daraus wird vermutlich nichts.

Die Stadt Potsdam scheitert voraussichtlich mit ihrer Initiative, Potsdamer Schüler beim Wechsel an weiterführende Schulen in ihrer Heimat bevorzugt zu behandeln – vor Kindern aus dem Umland. Diese bevorstehende Niederlage, die sich in der Debatte um das Schulgesetz des Landes abzeichnet, bedauert der Kreiselternrat in einer aktuellen Mitteilung. So seien die Forderungen aus Potsdam, die die oppositionellen Linken aufgenommen hatten, bei einer Sondersitzung des Bildungsausschusses des Landes nicht berücksichtigt worden, so der Kreiselternrat. So hatte die SPD-Fraktion argumentiert, das Leistungsprinzip bei der Schülerauswahl habe in Brandenburg Verfassungsrang. 

Dabei betrifft das Problem laut Kreiselternrat nicht nur Potsdam, wo derzeit Jahr für Jahr hunderte Schüler aus Potsdam-Mittelmark mit Schülern aus Potsdam um rare Plätze konkurrieren – vor allem an Gymnasien, aber auch an Gesamtschulen. „Es betrifft auch den ländlichen Raum, in dem Schülerinnen und Schüler große Strecken zurücklegen müssen, eben weil das Wohnortprinzip nicht gilt“, so der Kreiselternrat.

Auch andere Länder wie Thüringen würden daher längst auf solche Regeln zurückgreifen, so die Kritik der Elternvertreter. Dabei habe Potsdam seine Kapazitäten durch zusätzliche Klassen und maximale Klassengrößen ausgeschöpft. „Volle Schulklassen und ausgereizte Schulgebäude bringen alle an ihre Grenzen: Lehrer, Schüler und Eltern. Auf diesem Weg kann es nicht weitergehen.“

Einen Punkt begrüßt das Elterngremium allerdings: Immerhin sei sich aber die Landespolitik einig gewesen, dass es einer gemeinsamen Schulentwicklungsplanung bedarf, die die Landkreise und kreisfreien Städte einbindet. Allerdings sei das heute schon zumindest freiwillig möglich. Am Mittwoch (24.1.) befasst sich der Landtag final mit dem Schulgesetz.

Indes ist ein zusätzlicher Antrag der Stadt Potsdam beim Bildungsministerium, zumindest probeweise das Wohnortprinzip zu testen, bisher noch nicht beschieden. Das jedenfalls bestätigte Potsdams Bildungsdezernent Walid Hafezi (Grüne) auf PNN-Nachfrage.

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