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Hunderte Traktoren rollen am Montag zur Brandenburger Staatskanzlei in Potsdam.

© Ottmar Winter

Update

Bauernproteste vor der Staatskanzlei: Rund 1000 Traktoren legen Potsdamer Verkehr lahm

Hunderte Landwirte machten sich am Montag von Beelitz aus auf den Weg in die Landeshauptstadt. In Potsdam wurde das Tram-Netz zwischenzeitlich geteilt.

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Mit Hunderten Traktoren sind Landwirte am Montagmorgen zu einer Protestfahrt bis zur Staatskanzlei in Potsdam aufgebrochen. Die Fahrzeuge starteten in Beelitz - rund 30 Kilometer entfernt von der brandenburgischen Landeshauptstadt, wie eine Sprecherin der Polizei in Potsdam sagte.

Der Konvoi hatte sich im Beelitzer Ortsteil Klaistow gebildet und war nach Angaben von Tino Erstling, Geschäftsführer vom Kreisbauernverband Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming, zwölf Kilometer lang. „Wir hatten mit 50 Fahrzeugen plus X gerechnet. Wir waren 950 Fahrzeuge.“

Auf der Bundesstraße 1 war wegen der Bauernproteste am Montag mit erheblichen Behinderungen und Staus zu rechnen. Am Vormittag brachten die Traktoren den Verkehr auf der Heinrich-Mann-Allee zum Erliegen. Stadteinwärts bildete sich vor der Langen Brücke ein Stau. In der Mittagszeit erreichten die ersten Traktoren die Breite Straße. Zahlreiche Traktoren blockierten vor der Staatskanzlei hupend die Straße. Auch Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) war vor Ort. Er forderte die Rücknahme der geplanten Kürzungen für Landwirte.

Hunderte Traktoren rollten am Montag zur Brandenburger Staatskanzlei in Potsdam.
Hunderte Traktoren rollten am Montag zur Brandenburger Staatskanzlei in Potsdam.

© Ottmar Winter

Der Bauernverband hatte zu einer Aktionswoche aufgerufen, um gegen die Streichung von Subventionen für die Branche zu demonstrieren. Im gesamten Autobahnnetz Brandenburgs gab es laut Polizei Blockaden an den Auffahrten.

Einschränkungen im Nahverkehr

Die Proteste sorgten in Potsdam zu Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr, wie der Potsdamer Verkehrsbetrieb ViP mitteilte. Das Tram-Netz wurde zwischenzeitlich für mehrere Stunden geteilt. Busse wurden umgeleitet. Am frühen Montagnachmittag wurde der Tramverkehr zwischen Hauptbahnhof und Marie-Juchacz-Straße beziehungsweise Bahnhof Rehbrücke wieder aufgenommen. Wegen der Behinderungen durch die Traktoren kam es aber weiterhin teilweise zu Fahrtausfällen oder Verspätungen.

Eine Sprecherin der Polizeidirektion West hatte am Montagmorgen mitgeteilt, die Straßen-Sperrungen mit Traktoren an Bundesstraßen würden immer mal wieder aufgemacht, um den Verkehr fließen zu lassen. „Man muss auch bedenken, dass Kinder und andere Leute bei Minusgraden an der Bushaltestelle stehen. Wenn der Bus dann nicht mehr durchkommt, ist es problematisch.“

An etlichen Verkehrsknotenpunkten ging am Montagvormittag nichts mehr. Auch am Güterverkehrszentrum Großbeeren südlich von Berlin, wo viele Logistik-Unternehmen sitzen, sei die Ein- und Ausfahrt blockiert, teilte die Polizei mit. Es gebe einen langen Stau. Die zentrale Einfahrtsstraße zur Stadt Brandenburg an der Havel sei ebenfalls durch große Fahrzeuge versperrt.

Laut Polizeidirektion West gab es auch nicht angemeldete Aktionen, weshalb eine Anzeige geprüft werde. (mit dpa)

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