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Ein Wandbild der berühmten Schlosskirche in Wittenberg ziert seit etwa drei Jahren eine Fußgängerunterführung im Bahnhof der brandenburgischen Kleinstadt Wittenberge.

© dpa/Martin Ferch

Wittenberger Wandbild: Bahn sucht Lösung für Verwechslung mit Lutherstadt Wittenberg

Ein Bild der berühmten Schlosskirche aus Wittenberg ziert eine Fußgängerunterführung im brandenburgischen Wittenberge. Künstler sollen helfen, den Fehler zu beheben.

Die Deutsche Bahn will sich über das im brandenburgischen Wittenberge irrtümlich angefertigte Wandbild von der berühmten Schlosskirche in Wittenberg (Sachsen-Anhalt) austauschen. „Wir werden gemeinsam mit Vertretern beider Kommunen und dem Künstler in Ruhe besprechen, wie wir mit Deutschlands nunmehr bekanntester Bahnhofsunterführung weiter umgehen“, sagte ein Sprecher der Bahn. Ziel sei, „eine Lösung zu finden, die alle Beteiligten bestmöglich zufriedenstellt“.

Der Künstler, der das Bild 2020 für eine Fußgängerunterführung im Auftrag der Bahn anfertigte, hatte offenbar die beiden Städte an der Elbe verwechselt. So gelangte die weltberühmte Schlosskirche als Wandbild an den Bahnhof in Wittenberge. Zunächst hatte die „Märkische Allgemeine“ berichtet.

„Wenn es uns gelingt, einmal mehr die Wahrnehmung für die Attraktivität sowohl der Lutherstadt als auch der größten Stadt der Prignitz zu erhöhen, wäre das nicht der schlechteste Nebeneffekt“, führte der Bahn-Sprecher weiter aus.

Eine Möglichkeit die Verwechslung humorvoll aufzulösen, wäre beispielsweise ein Hinweisschild, das Besucher auffordere herauszufinden, welches Bauwerk auf dem Wandbild nicht ins Stadtbild gehöre, sagte der Sprecher von Wittenberge vor wenigen Tagen. „Und das natürlich auch über das Missverständnis aufklärt.“ Entscheiden müsse aber die Deutsche Bahn. Man wolle das Wandbild erhalten und gegebenenfalls humorvoll kommentieren. Die Stadt würde sich „natürlich auch über eine Stadtansicht von Wittenberge am Bahnhof von Wittenberg freuen“, frotzelte der Sprecher.

Verwechslung ist kein Novum

„Wir spekulieren darauf, dass die Wittenberger den Schlosskirchenturm in ihrem Stadtbild aufbauen“, scherzte auch die Sprecherin der Lutherstadt Wittenberg. Vielleicht habe die Bahn das schon vor Jahren kommen sehen. Und: Natürlich werde man ein Wandbild in Wittenberg von der Stadtansicht in Wittenberge nicht ablehnen, sagte die Sprecherin.

Wittenberg oder Wittenberge? Eine Verwechslung zwischen den beiden etwa 200 Kilometer auseinanderliegenden Elb-Städten ist kein Novum. Vor Jahren wartete beispielsweise ein Reiseleiter in Wittenberg auf seine Gruppe, um sie durchs Lutherhaus zu führen. Wie sich dann herausstellte, war die Gruppe nach Wittenberge gefahren. In einem anderen Fall war ein Berliner Ehepaar bereits einen Tag in Wittenberge, als es sich in einem Café nach der Kirche mit Luthers Thesen erkundigte. An die Schlosskirche in Wittenberg soll Reformator Martin Luther der Überlieferung nach am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen geschlagen haben. (dpa)

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