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Gruenheide, 23.10.2023 - Tesla Gigafactory.

© picture alliance / Jochen Eckel/Jochen Eckel

Italien hofft nach Grünheide-Nein auf Tesla : „Wir bekommen sehr positives Feedback“

Die Luft wird rauer für Tesla in Brandenburg. Erst das Nein beim Referendum zur Erweiterung des Werkes in Grünheide, jetzt die Abwasser-Drohungen. Anderswo in Europa hofft man auf eine Notbremse von Elon Musk.

Nach dem Nein bei einer Bürgerbefragung zu Erweiterungsplänen Teslas in der Fabrik in Grünheide macht sich Italien Hoffnung auf eine Ansiedlung des von Elon Musk geführten US-Konzerns. Wirtschaftsminister Adolfo Urso verwies am Mittwoch (28.2.) vor dem Industrieausschuss der Abgeordnetenkammer in Rom darauf, dass der Plan für eine großangelegte Erweiterung in Deutschland abgelehnt worden sei. „Das wird mit Sicherheit zu einer Entscheidung des Konzerns führen“, sagte Urso. Man sei bereits seit mehreren Monaten mit Tesla in Gesprächen. „Wir bekommen sehr positives Feedback. Aber das ist ein Prozess, der Vorsicht erfordert.“ Mit Blick auf den chinesischen Elektro-Autobauer BYD verwies er auch auf Kontakte zu Herstellern aus Asien.

In einer Bürgerbefragung hatte es jüngst in Grünheide eine klare Mehrheit gegen eine räumliche Vergrößerung des Tesla-Werkes gegeben. Der Autobauer will auf einer angrenzenden Fläche von rund 118 Hektar einen Güterbahnhof, Lagerhallen und eine Betriebs-Kita errichten. Rund zwei Drittel der Bewohner stimmten dagegen. Naturschützer und Anwohner kritisieren, dass mehr als 100 Hektar Wald gerodet werden sollten, was mit dem Votum vom Tisch ist. Tesla hat bislang versöhnlich reagiert, eine engere Kooperation mit der Region angekündigt.

12.500
Mitarbeiter beschäftigt Tesla in Brandenburg

Nicht betroffen vom Referendum sind die parallelen Pläne des E-Autobauers Tesla, die Produktion auf dem bestehenden Gelände von bisher genehmigten 500.000 Autos im Jahr auf eine Million zu verdoppeln, womit es in der Kapazität die größte deutsche Automobilfabrik wäre. Dafür läuft aktuell das Genehmigungsverfahren. Inzwischen laufen 6000 Fahrzeuge pro Woche vom Band, also rund 300 000 im Jahr. Die Produktion in Grünheide war 2022 gestartet worden. Inzwischen ist es mit 12.500 Beschäftigen der größte Industrie- und Ausbildungsbetrieb der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg.

Aktuell eskaliert um das Tesla-Werk der Konflikt mit dem Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE), der wegen überschrittener Parameter bei Stickstoff und Phosphor im Schmutzwasser mit einer Einstellung der Abwasserentsorgung droht. Die Entscheidung darüber soll auf einer Sonder-Verbandsversammlung der sechzehn WSE-Eigentümerkommunen am Freitag fallen. In einem dieser Zeitung vorliegenden Schreiben den WSE warnt Tesla, dass dies zu einem Produktionsstopp und einem „täglichen Schaden in Millionenhöhe“ führen würde.

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