zum Hauptinhalt
Trübe Aussichten in der Baubranche: Baubetriebe blicken laut Handwerkskammer teils sorgenvoll aufs neue Jahr.

© imago images/photothek/Florian Gaertner/photothek.de via www.imago-images.de

Handwerk in West-Brandenburg: Gedämpfte Erwartungen trotz guten Jahres

Für das Handwerk in West-Brandenburg lief 2023 besser als erwartet. Doch manche Betriebe blicken mit Sorge auf das neue Jahr – ganz besonders in einer Branche.

Anfang des Jahres 2023 blickte man bei der Handwerkskammer Potsdam noch skeptisch in die Zukunft: Betriebe klagten über rückläufige Aufträge und berichteten von sinkenden Umsätzen. So schlimm wie von manchen befürchtet, ist es dann aber doch nicht gekommen: „Trotz aller Herausforderungen war 2023 letzten Endes ein gutes Jahr für das Handwerk in der Region“, sagt Ralph Bührig, Geschäftsführer der Handwerkskammer (HWK) Potsdam.

Doch Teile des Handwerks blicken nun mit Sorge auf das kommende Jahr – und zwar vor allen Dingen die Baubranche. Das geht auch aus dem Herbst-Konjunkturbericht der HWK hervor: Im Herbst 2022 haben laut HWK-Umfrage noch 88,8 Prozent der Unternehmen aus der Branche zuversichtlich aufs Folgejahr geblickt, im Herbst 2023 waren es nur noch 76,3 Prozent der befragten Firmen. 

Baugewerbe in Sorge

„Die Zahl der Baugenehmigungen befindet sich im Sinkflug“, so Bührig. Besonders selten sind Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser geworden, berichtet der HWK-Geschäftsführer. Einen Großteil der Umsätze erwirtschaftet das hiesige Baugewerbe im Wohnungsbau, wie aus dem HWK-Konjunkturbericht hervorgeht. 

Beschäftigte müssten sich keine Sorgen machen, betont Bührig. „Trotz aller Probleme wollen die Baubetriebe an ihren Mitarbeitern festhalten“, sagt er. Erfahrungen aus anderen Wirtschaftszweigen, zum Beispiel in der Gastronomie, hätten gezeigt: Mitarbeiter, die eine Branche in der Krise verlassen, kommen so schnell nicht zurück, so Bührig.

Der Fachkräftemangel sei auch 2023 für Handwerksbetriebe in Potsdam ein Problem gewesen, berichtet Bührig. „Positive Zeichen sehen wir aber auf dem Ausbildungsmarkt“, sagt er. In West-Brandenburg sind nach Angaben der HWK deutlich über 1300 neue Ausbildungsverträge im Handwerk geschlossen worden, mehr noch als im Vorjahr.

Dennoch: Rund 1000 Ausbildungsstellen seien auch in diesem Jahr unbesetzt geblieben. Handwerksbetrieben fällt es seit Jahren schwer, offene Azubi-Stellen zu besetzen. Besonders gesucht werden nach Angaben der HWK Kaufleute für Einzelhandel und Büromanagement, Verkäuferinnen und Verkäufer, Fachkräfte für Lagerlogistik und Kfz-Mechatroniker und -Mechatronikerinnen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false