zum Hauptinhalt
Am Eingang zum Tierpark Cottbus hängt ein Zettel wegen der Schließung des Tierparks Cottbus auf Grund von Geflügelpest.

© dpa/Patrick Pleul

Geflügelpest-Ausbruch im Tierpark Cottbus: „Die Situation ist besorgniserregend und schwierig“

Der Tierpark Cottbus will eine Ausbreitung der Geflügelpest mit Vorsichtsmaßnahmen stoppen. Doch noch ist nicht klar, wie viele Schwäne und Enten sich angesteckt haben.

Von Monika Wendel, dpa

Nach dem Ausbruch der Geflügelpest bei einigen Vögeln im Tierpark Cottbus ist das ganze Ausmaß noch unklar. Die städtische Anlage muss auf das Ergebnis weiterer Untersuchungen warten. Am Mittwoch seien etwa 70 Proben genommen worden, sagte der Sprecher der Stadt, Jan Gloßmann. Am Donnerstag oder Freitag soll es Klarheit geben, ob das ansteckende Virus H5N1 bei weiteren Schwänen und Enten nachgewiesen wurde. Der Tierpark trifft Vorbereitungen, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Tierpark-Direktor Jens Kämmerling sagte am Mittwoch: „Die Situation ist besorgniserregend und schwierig, aber auch nicht gänzlich ungewöhnlich.“ 2017 hatte die Einrichtung schon einmal wegen der Geflügelpest schließen müssen.

Tötung von Tieren ist bislang nicht vorgesehen

Am Dienstag hatte das Gesundheits- und Verbraucherschutzministerium in Potsdam mitgeteilt, dass der Erreger bisher bei fünf Schwänen und einer Ente amtlich festgestellt wurde. Insgesamt hält der Tierpark laut seiner Kartei 485 Vögel.

Die Tötung von Tieren ist bislang nicht vorgesehen. Es liege die Genehmigung der Veterinärbehörden vor, dass der Bestand wertvoller Tiere nicht gekeult werden müsse, so die Stadt. „Wir hoffen, dass es nicht übergreift auf eingestallte Tiere und das Ausmaß nicht so groß wird“, sagte der Stadtsprecher.

Der Tierpark, der neben Vögeln unter anderem auch Raubtiere, Elefanten, Affen und Zebras hält, ist bis mindestens Freitag geschlossen. Der Vogelbereich bleibt laut Stadt möglicherweise für mehrere Wochen zu.

Hygienemaßnahmen für die Mitarbeiter

Seit Oktober 2023 ist in Deutschland laut Ministerium ein deutlicher Anstieg der Ausbruchszahlen bei Wildvögeln und in Hausgeflügelbeständen zu erkennen. Möglicherweise habe ein Wildvogel den Erreger in den Tierpark eingetragen, klar sei das aber nicht, so der Stadtsprecher.

Um eine Ansteckung weiterer Tiere im Tierpark einzudämmen, werden seit einiger Zeit Bereiche voneinander getrennt und Hygienemaßnahmen auch für die Mitarbeiter umgesetzt. Etliche Vögel seien bereits seit Wochen nicht mehr im Freien, sondern etwa hinter Glas, schilderte der Sprecher der Stadt. Flamingos seien in Gehegen, die mit Netzen überdacht seien. Einige Wasservögel seien an einem Teich weiterhin im Freien. Laut Ministerium in Potsdam starben Schwarzhalsschwäne und eine Eiderente an der Geflügelpest.

Geflügelhalter sind nun aufgefordert, die eigenen Sicherheitsmaßnahmen zu optimieren und nach Möglichkeit die Tiere vorübergehend in Ställen unterzubringen. Funde toter Tiere sollen umgehend dem Veterinäramt gemeldet werden, teilte die Stadt weiter mit.

Auch der Berliner Zoo war im November 2022 für einige Wochen geschlossen worden, nachdem ein Wasservogel infiziert war. Auch in Geflügelhaltungen kommt es immer wieder zum Ausbruch der Vogelgrippe. Der Erreger war Anfang Dezember, etwa in einem Betrieb in Ostprignitz-Ruppin nachgewiesen worden. Mehr als 10.000 Vögel mussten getötet werden. Auch in anderen Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern gab es Fälle. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false