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Nonnengänse fliegen über das Wattenmeer in Schleswig-Holsten. Wildvögel übertragen häufig die Geflügelpest.

© Wulf Pfeiffer/dpa

Vogelgrippe-Verdacht bestätigt: Tierpark Cottbus bleibt geschlossen

Vermutlich Wildvögel haben Schwäne mit der Geflügelpest angesteckt. Jetzt geht es darum, die Ausbreitung zu verhindern und die Bestände zu schützen.

Von Sandra Dassler

| Update:

Im Cottbuser Tierpark hat sich der Verdacht auf einen Ausbruch von Geflügelpest bestätigt. Wie der Sprecher des brandenburgischen Ministeriums für Verbraucherschutz, Gabriel Hesse, dem Tagesspiegel sagte, lägen die Ergebnisse der entsprechenden Proben jetzt vor. Nachdem in kurzer Zeit drei Schwarzhalsschwäne und eine Eiderente verendet waren, sei das Vogelgrippe-Virus H5N1 bei fünf Schwänen und einer Ente nachgewiesen worden.

Wir gehen davon aus, dass der Eintrag durch Wildvögel erfolgte.

Gabriel Hesse, Sprecher des brandenburgischen Verbraucherschutz-Ministeriums.

„Wir gehen davon aus, dass der Eintrag von außen, also durch Wildvögel erfolgte“, sagte Hesse: „Deshalb sind vorerst keine Tötungen von Tieren vorgesehen.“ Es müssten auch keine Sperrzonen rund um den Tierpark eingerichtet werden, was Konsequenzen für die Geflügelhalter in der Umgebung hätte.

Weitere Proben wurden veranlasst

Allerdings seien vom Tierpark und dem zuständigen Veterinäramt bereits weitere Proben an lebenden Tieren vorgenommen worden, um das Ausmaß und die Verbreitung der für Tiere hoch pathogenen Seuche zu kontrollieren. Nach Informationen des Tagesspiegels sind die Ergebnisse dieser Proben aber nicht vor Donnerstag zu erwarten.

Der Tierpark Cottbus bleibt auf jeden Fall bis kommenden Freitag geschlossen. Direktor Jens Kämmerling sagte: „Wir tun gemeinsam mit den Veterinärbehörden alles, um den Bestand soweit es geht zu schützen und zu erhalten. Dazu müssen die Wege des Erregers ergründet werden. Es geht aktuell nicht darum, Tiere in irgendeiner Form zu töten.“

In der Prignitz wurden Tausende Puten getötet

Die Vogelgrippe führt traditionell vor allem in der kalten Jahreszeit zu Ausbrüchen. Brandenburg ist in diesem Winter – im Gegensatz zu anderen Bundesländern wie etwa Niedersachen – mit bislang nur einem größeren Ausbruch glimpflich davongekommen: Anfang Dezember mussten deshalb laut Verbraucherschutzministerium in einem landwirtschaftlichen Betrieb im Landkreis Ostprignitz-Neuruppin 11.500 Puten getötet werden.

Ansonsten gibt es derzeit auch in den anderen Zoos wie etwa in Berlin oder in Dahme/Mark keine weiteren Verdachtsfälle. Für den Cottbuser Tierpark könnte man fast vom „verflixten 7. Jahr“ sprechen: Im Januar 2017 musste er schon einmal für mehrere Wochen schließen, nachdem sich drei Enten mit dem Vogelgrippe-Virus infiziert hatten und verendet waren.

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