zum Hauptinhalt
Landwirte blockieren mit Mist und brennenden Reifen eine Straße bei Magdeburg.

© dpa/Thomas Schulz

Bauernprotest in Magdeburg: Landwirte zünden Reifen an und kippen Gülle auf die Straße

Mit Mist und brennenden Reifen blockierten Bauern eine Straße bei Magdeburg. An mehreren Orten in Deutschland gab es zudem Protest auf Autobahnen.

| Update:

Landwirte haben in der Nacht zu Donnerstag in Magdeburg bei einer Protestaktion vereinzelt Reifen angezündet und Gülle auf die Straße gekippt. Die Bauern blockierten nach Angaben eines dpa-Reporters eine Straße in einem Industriegebiet im Norden von Magdeburg. Die Polizei war mit mehreren Einsatzfahrzeugen vor Ort und löschte immer wieder die angezündeten Reifen.

Der Protest zeige das Ausmaß des Frusts innerhalb des Berufsstandes, teilte der Bauernverband Sachsen-Anhalt am Donnerstag mit. Man habe sich von der Bundesregierung ein deutliches Zeichen gewünscht, dass der Protest zur Kenntnis genommen wird. „Solange diese Situation besteht, wird man von weiteren Protesten ausgehen müssen“, sagte ein Sprecher des Verbands.

Am Mittwoch hatten Landwirte erneut Protestaktionen durchgeführt und stundenlang fast alle Autobahnauffahrten in Sachsen-Anhalt mit Fahrzeugen blockiert. Hintergrund der Proteste sind die Haushaltsberatungen im Bundestag. Die Ampel-Koalition will Steuerbegünstigungen für Landwirte beim Agrardiesel schrittweise abschaffen.

Auch in Brandenburg gab es Protest. Mehr als 20 Traktoren blockierten am Donnerstagmorgen bei Wittstock (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) die A24 in Richtung Hamburg. Die Traktoren fuhren auf die Autobahn und versperrten die Fahrtrichtung für etwa eine Stunde, wie die Polizeidirektion mitteilte. Die Landwirte hätten den Protest nicht angemeldet. Vor Ort löste ein Polizist die Versammlung demnach auf, und die Landwirte fuhren von der Autobahn ab.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Die Sprecherin verwies darauf, dass Traktoren generell nicht auf Autobahnen fahren dürfen. Sie stellten einen erheblichen Eingriff und eine Gefährdung für den Verkehr dar. Es wurden laut Polizei Anzeigen wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr gestellt.

Im Raum Wittstock und Pritzwalk versammelten sich zudem Landwirte an Anschlussstellen der A24 und A19, um zu protestieren. Auch auf der A13 kam es zu Blockadeaktionen. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt, wie rbb24 unter Berufung auf die Polizei berichtet. Demnach sei an der Auffahrt Schwarzheide ein 38-Jähriger mit seinem Auto auf einen 61-jährigen Protestteilnehmer zugefahren und habe diesen schwer verletzt. Der 38-Jährige habe geschildert, danach von anderen Demonstranten körperlich angegriffen worden zu sein. An der Auffahrt Ruhland wurden zwei Personen leicht verletzt. Demnach fuhr ein Kraftfahrer zwei Versammlungsteilnehmern über die Füße. Da die Männer Schuhe mit Stahlkappen trugen, sei nichts Schlimmeres passiert. (dpa/mit mak)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false