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In mehreren ostdeutschen Bundesländern sind im laufenden Schuljahr einem Bericht zufolge deutlich mehr rechtsextreme Vorfälle an Schulen als in den Vorjahren gemeldet worden (Symbolbild).

© picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Klaus-Dietmar Gabbert

14 Hitlergrüße im Mai: Fast hundert rechtsextreme Vorfälle an Schulen in Brandenburg

Rechtsextreme Vorfälle an Schulen in Brandenburg, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern nehmen offenbar zu. In vielen Bundesländern werden keine Statistiken geführt.

In mehreren ostdeutschen Bundesländern sind im laufenden Schuljahr einem Bericht zufolge deutlich mehr rechtsextreme Vorfälle an Schulen als in den Vorjahren gemeldet worden.

Wie die „Welt am Sonntag“ (WamS) unter Berufung auf offiziell erfasste Zahlen berichtete, registrierte alleine das Bildungsministerium in Brandenburg nach eigenen Angaben bis Anfang Juni fast hundert Vorfälle und somit rund 40 mehr als im vorherigen Schuljahr. Auch in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern nahm demnach die Zahl der gemeldeten Fälle erheblich zu.

In Thüringen meldeten die Schulen demnach im vergangenen Jahr 91 als rechtsextrem kategorisierte Vorkommnisse, rund 30 mehr als 2021. Mecklenburg-Vorpommern erfasste demnach nach zuvor niedrigeren Werten im laufenden Schuljahr bis Mitte Juni 48 Vorkommnisse. Die Bildungsministerien der meisten anderen Länder führten dem „WamS“-Bericht zufolge laut eigener Aussage hierzu keine Statistiken.

In Brandenburg zeigten dem „WamS“-Bericht zufolge bei 14 der 34 allein im Mai erfassten Fälle Schüler den Hitlergruß, oft im Unterricht oder auf dem Pausenhof.

Bundesweite Meldepflicht gefordert

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, forderte der „Wams“ gegenüber eine bundesweite Meldepflicht für antisemitische Vorfälle an Schulen. Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) sprach sich für eine bundesweit einheitliche Erfassung rechtsextremer Vorfälle aus.

In der vergangenen Woche hatte der Antrag auf Versetzung zweier Brandenburger Lehrer Aufsehen erregt, die rechtsextreme und rassistische Vorfälle an ihrer Schule in Burg im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße öffentlich gemacht hatten.

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) nannte der „WamS“ gegenüber die Vorgänge in Burg ein „Alarmzeichen“. Freiheit, Demokratie, Toleranz und Pluralität seien „zentrale Werte unserer Gesellschaft, auch an Schulen“. Diese gelte es, „überall und jeden Tag zu leben – und wo es notwendig ist, zu verteidigen“. (AFP)

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