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Werbung für Anti-Corona-Maßnahmen in Berlin. Mehr Tests und Impfungen werden Vorsicht langsam weniger nötig machen.

© Paul Zinken/dpa

Vor dem Bund-Länder-Gipfel: Mehr Impfdosen für Berliner Ärzte ab Mai

Die Hauptstadt darf auf rascheres Tempo hoffen - und ganz Deutschland auf etwas mehr Freiheit. Der Gipfel am Montag wird wohl Öffnungen ermöglichen.

In Berlin soll sich Anfang Mai das Tempo, in dem Berliner Arztpraxen gegen das Coronavirus impfen, kräftig erhöhen. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin erwartet, dass sie jetzt für die erste Maiwoche jeweils bis zu 101 Dosen Impfstoff bestellen können: 50 von Astrazeneca, 36 von Biontech/Pfizer und 15 Dosen Johnson&Johnson. Ob so viele verimpft werden, hängt davon ab, wie viele die Ärzte bestellen – mindestens erhält jede Praxis 40 Dosen. In der vergangenen Woche waren es teilweise weniger als 10.

Vor dem Impfgipfel an diesem Montag gibt es Differenzen zwischen Bund und Ländern über die Aufhebung der Impfreihenfolge. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert eine Freigabe der Impfstoffe für alle möglichst bereits im Mai: „Wir müssen die starre Priorisierung schneller auflösen“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte angekündigt, sie im Juni aufzuheben. Der Ko-Parteichef der SPD, Norbert Walter-Borjans kritisierte Söders Vorstoß: „Es mag gut klingen, wenn der selbsterklärte Macher Söder jetzt alle Regeln für die Imfreihenfolge aufheben will“, sagte er dem Tagesspiegel. „Dass es dann die Ärzte sind, die ihren Patienten erklären müssen, wenn der Impfstoff nicht ausreicht, muss er ja nicht vertreten.“

Söder will freies Impfen ab Mai, Spahn und SPD ab Juni

Er halte es aber für richtig, dass „keine Dosis wegen der Impfbürokratie liegenbleiben darf“, so der SPD-Chef. Dem Zeitplan von Spahn stimmt Walter-Borjans zu. Er halte es „für einen ehrlichen und machbaren Plan, den Mai noch im Rahmen der geltenden Priorisierung zu nutzen und ab Juni unterschiedslos zu impfen. Das wäre mit der gegenwärtigen Mengenprognose vereinbar.“S o kämen auch jüngere Menschen schneller zu einer Impfung, „die sich nunmal am ehesten in Gruppen treffen“. Er zeigte Verständnis für die jungen Menschen: „Mir sind geimpfte Unvernünftige jedenfalls lieber als ungeimpfte Unvernünftige.“ Auch dass ab Juni die Betriebsärzte impfen dürfen, sei ein Grund, die Priorisierung von da an aufzugeben. Sie wäre dann „eine unnötige Hürde für schnellstmöglichen Impffortschritt", sagte Walter-Borjans.

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Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) sprach sich in der „Bild am Sonntag“ für einen verbindlichen Fahrplan zur Rückkehr „ins normale Leben“ aus: Ende Mai sollten dazu „belastbare Aussagen“ möglich sein. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verteidigte die am Samstag in Kraft getretene bundesweite Corona-Notbremse angesichts "wahrer Hilferufe" von Ärzten und Pflegepersonal als dringend notwendig.

Für Indien gilt jetzt höchste Risikostufe

Die Bundesregierung plant zudem Lockerungen für vollständig Geimpfte sowie von Covid-19 Genesene. Für sie sollen dieselben Ausnahmen von den Corona-Beschränkungen gelten wie für Personen, die einen negativen Test vorweisen können. Bei Reisen sollen die Testpflicht und auch die Quarantäne nach der Rückkehr entfallen.
Wegen der raschen Ausbreitung einer Virusvariante in Indien wurde das Land vom Robert-Koch-Institut am Wochenende als Virusvarianten-Gebiet eingestuft. Dies ist die höchste Risikostufe. Ab diesem Montag gilt damit ein weitgehendes Einreiseverbot aus Indien. Ausnahmen gibt es nur für Deutsche oder Personen mit festem Aufenthaltsstatus, für sie gelten aber strenge Quarantäneregeln.

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