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Soldaten der Bundeswehr im April 2022 im Camp Castor in Gao.

© dpa/Kay Nietfeld

Verteidigungsminister Pistorius im Gespräch mit Militärjunta: Bundeswehr beendet Mali-Einsatz bis Ende des Jahres

Die Militärregierung in Mali hatte im Juni den Abzug aller UN-Truppen gefordert. Nun will sie die Bundeswehr bei der Rückverlegung deutscher Soldaten unterstützen.

Die Bundeswehr wird ihren Einsatz im westafrikanischen Mali nun bis zum Ende dieses Jahres beenden. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) habe von seinem malischen Kollegen Sadio Camara die Zusicherung einer Unterstützung bei der Rückverlegung erhalten, teilte das Ministerium am Donnerstag in Berlin weiter mit.

„Es war ein zielführendes Gespräch zum richtigen Zeitpunkt. Wir sind uns einig, dass wir für einen reibungslosen Abzug der Bundeswehr aus Mali weiterhin im Gespräch bleiben“, sagte Pistorius demnach.

Im Juni hatte der UN-Sicherheitsrat ein Ende der UN-Mission Minusma in dem Land auf den Weg gebracht. Die seit 2013 bestehende Mission soll nach einer Übergangsfrist von sechs Monaten zum Jahresende beendet werden.

Deutschland, das schon zuvor ein Ende der Beteiligung an dem Einsatz beschlossen hatte, wollte seine noch etwa 1100 Soldat:innen nach früheren Plänen bis zum 31. Mai 2024 abziehen, nachdem es zunehmend zu Streit mit Malis Militärregierung etwa über Flugrechte für Überwachungsdrohnen kam.

Berlin hatte sich aber auch schon auf einen rascheren Abzug eingestellt. Malis Militärregierung hatte Mitte Juni den Abzug aller rund 12.000 UN-Friedenssoldat:innen gefordert.

Die Militärjunta unter Oberst Assimi Goïta begründete die Forderung nach sofortigem Abzug aller UN-Blauhelme damit, dass der Einsatz keinen Sinn mehr ergebe. „Es ist unmöglich, den Frieden zu wahren in einer Situation, in der es keinen Frieden zu wahren gibt“, hieß es in einer Mitteilung Mitte Juni. Die UN-Mission habe ihr Mandat zur Unterstützung der malischen Autoritäten ins Gegenteil verkehrt.

Das Militär hatte 2020 und 2021 in zwei Putschen die Macht in dem Sahelstaat mit rund 23 Millionen Einwohner:innen übernommen und wandte sich Russland zu, von dem es sich robustere Hilfe gegen Islamisten versprach. Während die Militärjunta nur von Ausbildern spricht, sind Schätzungen zufolge bis zu 2000 russische Wagner-Söldner im Land aktiv. Frankreich beendete daraufhin seinen Militäreinsatz. (dpa)

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