zum Hauptinhalt
Ukrainische Soldaten in einem leerstehenden Gebäudekomplex im Osten des Landes

© AFP/Yasuyoshi Chiba

Grünen-Wähler kaum betroffen: Verschwörungsmythen zu Ukraine-Krieg vor allem unter AfD-Wählern und Ungeimpften verbreitet

Etwa 20 Prozent der Befragten stimmten Verschwörungsmythen „eher“ zu. Besonders hohe Zustimmung gibt es demnach unter AfD-Wählern und Corona-Ungeimpften.

Verschwörungserzählungen über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind in Deutschland einer Umfrage zufolge weit verbreitet und werden vor allem von AfD-Wählern und Ungeimpften geglaubt. Insgesamt stimmte knapp ein Fünftel der Befragten verschwörungsideologischen Aussagen über den Krieg "eher" zu, wie die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland unter Berufung auf die Umfrage des Centers für Monitoring, Analyse und Strategie (Cemas) am Donnerstag berichteten.

[Alle aktuellen Nachrichten zum russischen Angriff auf die Ukraine bekommen Sie mit der Tagesspiegel-App live auf ihr Handy. Hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen.]

Unter den Wählerinnen und Wählern der AfD waren es sogar fast 60 Prozent. Bei den Linken-Wählern waren es 26 Prozent, unter FDP-Wählern rund 15 Prozent. Die Wähler von CDU/CSU (knapp zwölf Prozent) und SPD (circa zehn Prozent) unterschieden sich in dieser Hinsicht hingegen kaum. Am geringsten war die Zustimmung zu verschwörungsideologischen Aussagen mit weniger als vier Prozent unter Grünen-Wählern.

In der Umfrage wurde die Zustimmung zu etwa einem dutzend Aussagen abgefragt. So stimmten rund zwölf Prozent ganz und fast 20 Prozent zumindest teilweise der Aussage zu, Wladimir Putin gehe "gegen eine globale Elite vor, die im Hintergrund die Fäden zieht". Dass Putin vom Westen zu einem Sündenbock gemacht werde, um von den wahren Problemen abzulenken, glaubten gut 15 Prozent der Befragten voll und ganz und etwa 16 Prozent teilweise.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Knapp sieben Prozent stimmten der unbelegten Verschwörungserzählung, die Ukraine betreibe zusammen mit den USA geheime Labore zur Herstellung von Biowaffen, vollständig zu und doppelt so viele teilweise.

Corona-Leugner glauben eher Mythen über Ukraine-Krieg

Die Umfrage zeigt auch einen Zusammenhang zwischen Corona-Verschwörungsmythen und solchen über den russischen Krieg gegen die Ukraine. Unter Ungeimpften und Menschen, die auch zu Protesten gegen Corona-Maßnahmen bereit sind, war die Zustimmung zu solchen Aussagen mit jeweils rund 56 Prozent am höchsten.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Mehr zum Ukraine-Krieg auf Tagesspiegel Plus:

"Die Ergebnisse zeigen noch einmal für die Gesellschaft auf, was wir für den digitalen Raum bereits belegen konnten: Wo Corona-Leugnung vorher das Thema war, wird nun der Angriffskrieg gegen die Ukraine verschwörungsideologisch aufgeladen", sagte die Cemas-Geschäftsführerin Pia Lamberty dem RND. "Dementsprechend ist es wichtig, langfristig Strategien für den Umgang zu entwickeln. Diese Mobilisierungen werden nicht einfach so verschwinden - gerade in Anbetracht der multiplen Krisenlagen", fügte sie hinzu.

Für die Studie hat Cemas das Marktforschungsinstitut Bilendi & respondi vom 1. bis zum 12. April 2022 Menschen im Alter zwischen 18 und 92 Jahren mittels eines standardisierten Online-Fragebogens befragen lassen. Die Erhebung ist den Cemas-Angaben zufolge für die deutsche Bevölkerung repräsentativ. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false