Der Schriftsteller Ian McEwan hat sich schon öfter mit Geheimagenten befasst. Im Interview spricht er über den NSA-Skandal, die heimlichen Kulturprogramme der CIA, seinen neuen Roman "Honig" - und warum er schon 1987 wusste, dass bald die Mauer fallen würde.
NSA-Skandal
Nicht nur die deutsche Kanzlerin wurde aus den USA bespitzelt, Brasiliens Präsidentin auch. Jetzt bringen beide Länder bei den Vereinten Nationen den Entwurf für eine neue UN-Resolution ein. Ziel: das Ende von illegalen Ausspäh-Aktionen. Derweil rüstet sich auch Europa zum Gegenangriff.
Spitzenbeamte aus dem Kanzleramt wollen heute in Washington mit hohen Geheimdienstvertretern über den mutmaßlichen Spähangriff auf das Merkel-Handy sprechen. Während die Bundesregierung ein Anti-Spionageabkommen anstrebt, verteidigt die US-Seite ihre Spitzel-Aktionen offensiv.
Auf einen Stopp geheimdienstlicher Informationssammlung gegenüber befreundeten Staaten will sich das Weiße Haus nicht festlegen, in den USA fordern jetzt aber auch bisherige Überwachungs-Freunde striktere Regeln für die NSA.
Mehr als 100 Punkte stehen auf der Liste für die Arbeitsgruppe "Innen und Justiz". Viel trennt die designierten Koalitionäre von Union und SPD nicht. Aber im Detail könnte es spannend werden.
Ein Zentrum amerikanischer Spione? Oder immer noch ein Haus der Freunde? Am Brandenburger Tor, vor der US-Botschaft in Mitte reagieren die Menschen mit Misstrauen auf die neusten Enthüllungen in der NSA-Affäre – und mit dunklen Erinnerungen.
Zwar freut sich Peter Schaar nicht über die NSA-Affäre. Aber der Skandal um das Kanzlerinnen-Telefon verschafft dem Anliegen des Datenschutzbeauftragten der Bundesregierung unverhofft Rückenwind.
Der US-Geheimdienst NSA spioniert offenbar ungehemmt in Deutschland und anderen Staaten. Verstößt er damit gegen geltendes internationales und deutsches Recht?
US-Präsident Obama ist offenbar bereit, das Ausspähen verbündeter Regierungschefs einzustellen. Im Senat soll der Vorgang umfassend diskutiert werden. Unterdessen wurde bekannt, dass die NSA-Späher im Fall von Angela Merkel wohl nicht nur Verbindungsdaten abgegriffen haben.
Abhören mit Folgen: Der US-Senat kündigte nun an die Abhör-Vorwürfe gegen die NSA umfangreich zu überprüfen. Im Fokus dabei steht auch die Bespitzelung von Angela Merkels Handy.
Es wird wohl einen Untersuchungsausschuss zur NSA-Affäre geben – doch ob man mit dem wirklich weiterkommt, ist nicht gewiss. Wie verhält sich die deutsche Politik?
Die NSA-Spionage erinnert an die Guillaume-Affäre. Der Vergleich ist tatsächlich sehr lehrreich. Damals allerdings war Deutschland aus eigener Kraft abwehrfähig - und die Politik verlor nicht so schnell die Contenance wie jetzt.
Dass ein Untersuchungsausschuss zur NSA-Affäre eingerichtet wird, ist immer wahrscheinlicher. Edward Snowden will dort aber offenbar niemand hören. Der Bundestag wird sich nun schon bald mit der Affäre beschäftigen.
Wie viel hat Barack Obama gewusst? Und wie viel Angela Merkel? Wenig oder viel? Beides wäre für beide schlecht.
Laut eines Medienberichts war das Weiße Haus seit diesem Sommer von der Überwachung ausländischer Spitzenpolitiker informiert. Obama soll in diesem Sommer von der Bespitzelung Merkels gewusst und diese beendet haben.
Verband fordert völkerrechtliche Regeln gegen Wirtschaftsspionage – und plädiert weiter für ein transatlantisches Handelsabkommen.
Der US-Geheimdienst NSA hat US-Präsident Barack Obama nach eigenen Angaben nie über eine angebliche Ausspähung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) informiert. Zuvor hatte die Bild-Zeitung berichtet, Obama habe ein besonderes Interesse an Merkel gehabt.
Die moralische Empörung über die Bespitzelung des Kanzlerinnenhandys ist nicht klug, meint unser Kolumnist Harald Martenstein. Denn jedes Land hat Spione. Freundschaft hin oder her, Geheimnisse sind eben interessant.
Der Chef der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder, spricht sich nach Medienberichten dafür aus, geheim zum NSA-Skandal zu tagen. Einen Untersuchungsausschuss lehnt er ebenso ab wie Konsequenzen für das geplante Freihandelsabkommen mit den USA.
Mit dem Datenschutz wird es unter der großen Koalition düster aussehen. Für die Union sind Daten ein Wirtschaftsgut - und für die Kanzlerin selbst ist das Ausspähen ihres Telefons nur eine isolierte außenpolitische Krise. Das macht wenig Hoffnung.
Deutsche Unternehmen kennen die Gefahr, ausspioniert zu werden. Sie verlangen mehr Engagement der Bundesregierung, sich dagegen zu wehren.
Die USA wollen weiter nichts dazu sagen, ob das Handy der Kanzlerin abgehört wurde und ob das aus der US-Botschaft geschah. Jetzt wollen deutsche Politiker mit dem reden, den die USA für einen Hochverräter halten.
Angela Merkel hat am Rande des EU-Gipfels über ihre Handy-Nutzung informiert. Über die verschiedenen Schutzmöglichkeiten der Geräte wollte sich die Kanzlerin aber nicht weiter auslassen.
Oliver Stone, John Cusack, Maggie Gyllenhaal und andere Stars melden sich in Sachen NSA zu Wort, mit einer Videobotschaft. Sehen Sie selbst!
Fehlverhalten auf Seiten der Bundesregierung? Fehlanzeige. Weder habe man die NSA-Affäre unterschätzt, noch sei es ein Problem, dass Merkel ein ungesichertes Handy benutze. Das Thema wird zu einer zentralen Frage in den Koalitionsverhandlungen.
Der Reichstag in Sichtweite, das Kanzleramt nicht weit: Die US-Botschaft am Pariser Platz wäre ein interessanter Ort, um das Handy der Bundeskanzlerin abzuhören.
"Sitze im Zug und höre, wie Ex-Spionageboss Michael Hayden vertrauliche Interviews gibt". Mitten diesem Tweet eines ungewollten Zuhörers ist der ehemalige Chef der NSA selbst zu einem Abhöropfer geworden - und reagierte wie ein "Gentleman".
Die Empörung über den US-Geheimdienst NSA ist auch auf dem EU-Gipfel groß. Eine deutsch-französische Initiative soll bis zum Ende des Jahres Licht in den Abhörskandal bringen. Doch offenbar war das Handy der Kanzlerin nur eines unter vielen abgehörten Geräten von Spitzenpolitikern.
In den USA erregen die neuen Späh-Vorwürfe gegen den Geheimdienst NSA großes Aufsehen – die Rolle Obamas wird kritisch betrachtet. Neben Angela Merkel sollen 35 weitere Spitzenpolitiker abgehört worden sein. Wie stark ist das deutsch-amerikanische Verhältnis belastet?
Der Bundesanwalt prüft die Vorwürfe, die NSA habe das Handy der Kanzlerin abgehört. Westerwelle bestellte unterdessen den US-Botschafter ein. Merkel findet: "Ausspähen unter Freunden – das geht gar nicht".
Angela Merkel und ihr Mobiltelefon, das ist eine ganz eigene Geschichte. Immer sieht man die Kanzlerin mit dem kleinen Ding in der Hand. Es ist praktisch, nur sicher ist es nicht.
Merkel ist nicht die einzige Spitzenpolitikerin, die von der NSA ins Visier genommen wurde. Und nicht nur Europäer wurden ausgespäht. Hier die prominentesten Fälle.
Ein paar eher verschlüsselte Hinweise unter Freunden hätten nicht gereicht. Die Kanzlerin ist offenbar stocksauer auf US-Präsident Barack Obama. Der Chefredakteur des Tagesspiegels kommentiert die Staatsaffäre um das Merkel-Handy.
Im Sommer bezeichnete Angela Merkel das Internet als "Neuland". Nun erntet sie dort wieder Spott. Wir haben die lustigsten Kommentare aus dem Netz zusammengestellt.
Nach vier Monaten NSA-Skandal hat sich politisch nichts verändert. Keine der Enthüllungen hat dazu geführt, dass irgendwo der politische Wille zur Veränderung erkennbar wurde. Die Mutmaßungen über ein Abhören des Kanzlerinnen-Handys könnten eine neue Dynamik entfesseln.
Ein Skandal und noch kein Ende: Hat die NSA auch die französische Botschaft in Washington ausgespäht? Paris ist empört, die USA wiegeln ab.
Die Vorwürfe wiegen schwer: Möglicherweise wird auch ein Mobiltelefon von Angela Merkel durch den US-Geheimdienst NSA überwacht. Die Kanzlerin wandte sich mit klaren Worten an den US-Präsidenten - der jedoch umgehend dementierte. Außenminister Guido Westerwelle beruft den US-Botschafter ein - ein ungewöhnlicher Vorgang im deutsch-amerikanischen Verhältnis.
Ein Sicherheitsmitarbeiter im Weißen Haus sendete unter einem anonymen Twitter-Account über zwei Jahre Interna in die Welt. Jetzt wurde der Mitarbeiter gefeuert und der Account gesperrt. Der Mann lästerte offen über US-Außenminister John Kerry und postete mit Vorliebe Anzüglichkeiten.
Im August hatte die Bundesregierung die NSA-Affäre für beendet erklärt - vorschnell, wie nun durch den Abhörverdacht auf ein Handy der Kanzlerin deutlich wird. Der Vorfall droht das transatlantische Verhältnis stark zu belasten.
Die Informationen stammen ebenfalls aus Material, das Edward Snowden dem englischen Journalisten Glenn Greenwald aushändigte. Sie beweisen, dass auch Frankreich im Visier der NSA steht und zeigen das Ausmaß der Bespitzelung durch die NSA. Allein: Wirklich neu ist diese Information nicht.