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Der Linken-Bundestagsabgeordnete Lorenz Gösta Beutin

© imago

„Sahra Wagenknecht ist kein Mobbing-Opfer“: Linken-Vize weist Mobbing-Vorwürfe zurück

Lorenz Gösta Beutin hat sich gegen Vorwürfe der zurückgetretenen Wagenknecht Unterstützerin Mohamed Ali gewehrt. Er erinnerte seine Parteikollegen daran, dass diese Parteitagsbeschlüsse mitzutragen hätten.

Lorenz Gösta Beutin, stellvertretender Parteivorsitzender der Linken, weist Vorwürfe der Fraktionsvorsitzenden Amira Mohamed Ali zurück, dass Sahra Wagenknecht in der Partei gemobbt würde. „Sahra Wagenknecht ist kein Mobbing-Opfer. Das ist eine Legende“, sagte er dem Spiegel. In einer Partei gebe es immer Auseinandersetzungen, die auch mal scharf geführt werden, aber „sie waren von meiner Seite rein inhaltlich.“

Zuletzt gab es vermehrt Anzeichen einer Spaltung der Linken. Während Teile der Partei den gesellschaftlich konservativen Kurs von Sahra Wagenknecht scharf kritisieren, hatte die als Wagenknecht Unterstützerin geltende Fraktionsvorsitzenden Mohamed Ali am Sonntag angekündigt, nicht erneut für ihren Posten zu kandidieren.

Der ebenfalls dem Wagenknecht-Flügel zugerechnete Klaus Ernst sagte, im Parteivorstand gebe es eine „Truppe politikunfähiger Clowns“. Beutin erwiderte darauf im Spiegel: „Wer so über andere Menschen in der Partei spricht, disqualifiziert sich selbst.“

„... ein Geschenk für die AfD“

Auch die Aufstellung der Seenotretterin Carola Rackete als Kandidatin für die Europawahl durch den progressiven Parteiflügel sorgte für innerparteiliche Kritik. Linkenpolitiker Alexander Ulrich nannte den Vorstoß im Gespräch mit dem Tagesspiegel einen „Wählerschreck“ und „ein Geschenk für die AfD.“

Vizechef Beutin versuchte, die Wogen zu glätten. Er betonte, dass Linken-Abgeordnete die Parteitagsbeschlüsse mitzutragen hätten. Er erinnerte daran, dass Abgeordnete „zum Großteil über die: Landeslisten der Partei Die Linke in den Bundestag eingezogen sind, auch Amira Mohamed Ali und Sahra Wagenknecht.“

Inhaltlichen Differenzen müsse man aushalten, denn „innerhalb einer pluralen Partei ist die Meinungsvielfalt ein hohes Gut und genauso ist es notwendig, Mehrheitsbeschlüsse zu respektieren“, so Beutin weiter.

Sollte Sahra Wagenknecht tatsächlich eine eigene Partei gründen, flöge die Linkspartei wohl aus dem Bundestag. Sobald drei oder mehr Bundestagsabgeordnete die Linke verlassen und einer anderen Partei beitreten, wäre der Fraktionsstatus dahin.

Bisher stellen die Linken 39 von 736 Abgeordneten.

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