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Schüler melden sich in einer vierten Klasse in einer Grundschule in Stuttgart.

© dpa/Bernd Weißbrod

Nach Einigung auf Startchancen-Paket: Stark-Watzinger spricht von „größtem Bildungsprogramm“ in der BRD-Geschichte

Schulen in schwierigen sozialen Lagen sollen besser gefördert werden. Das Startchancen-Programm, auf das sich Bund und Länder geeinigt haben, umfasst 20 Milliarden Euro.

Bund und Länder wollen Schulen an sozialen Brennpunkten in den kommenden zehn Jahren mit 20 Milliarden Euro stärken. Das am Freitag beschlossene sogenannte Startchancen-Programm sei „das größte und langfristigste Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“, erklärte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) in Berlin. Profitieren sollten rund 4000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler. Starten soll das Programm zum Schuljahresbeginn 2024/2025.

Mit dem Programm wollen Bund und Länder dem „deutlichen Rückgang in der Kompetenzentwicklung bei vielen Schülerinnen und Schülern“ begegnen, hieß es in einer Erklärung der Kultusministerkonferenz. Ziel sei es auch, „den starken Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg aufzubrechen“.

Der Bund fördert das Programm mit einer Milliarde Euro pro Jahr. Die Länder beteiligen sich in gleichem Umfang. An den geförderten Schulen soll den Angaben zufolge in eine bessere Infrastruktur und Ausstattung investiert werden. Aber auch bedarfsgerechte Maßnahmen der Schul- und Unterrichtsentwicklung und eine gezielte Stärkung multiprofessioneller Teams sollen gefördert werden.

Der Fokus des Programms liegt laut Kultusministerkonferenz auf einer Stärkung der Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen. In diesen Bereichen hätten sich die Kompetenzen vieler Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Jahren zurückentwickelt.

Wir brauchen eine bildungspolitische Trendwende, und sie muss bei den Grundkompetenzen beginnen“, erklärte Ministerin Stark-Watzinger. „Noch nie war der Handlungsdruck so groß wie jetzt.“

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und saarländische Ministerin für Bildung und Kultur, Christine Streichert-Clivot (SPD), erklärte: „Der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg ist nach wie vor sehr stark und vielleicht sogar wieder stärker geworden.“ Dies dürfe nicht hingenommen werden. „Mit vereinten Kräften können wir Schule verändern - mit wissenschaftlicher Begleitung, einem veränderten Ressourcen-Ansatz und multiprofessionellen Teams.“

Erst im Dezember hatten Ergebnisse einer neuen Pisa-Studie gezeigt, dass deutsche Schülerinnen und Schüler im Jahr 2022 so schlecht abschnitten wie nie zuvor: Sowohl im Lesen als auch in Mathematik und Naturwissenschaften handelte es sich den Angaben zufolge um die niedrigsten Werte, die für Deutschland jemals im Rahmen von Pisa gemessen wurden. (AFP; dpa)

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