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Ein Gebäude im Kiewer Stadtteil Schewtschenko nach der Zerstörung am Morgen.

© Fotos: TSP/Victoria Ivleva

Update

Ukrainische First Lady verurteilt Drohnenangriffe: „Russland kämpft gegen Zivilisten, Kinder und Schwangere“

Am frühen Montagmorgen haben russische Angriffe erneut die ukrainische Hauptstadt getroffen, mehrere Menschen starben. Auch in anderen Regionen wurden nicht nur militärische Ziele getroffen.

| Update:

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am Montagmorgen seit 4 Uhr MEZ erneut von Explosionen erschüttert worden. Genau eine Woche nach schweren russischen Luftangriffen waren in der Stadt drei Explosionen zu hören. Auch am Nachmittag galt Luftalarm in dem Land.

In Kiew seien vier Tote geborgen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Zuvor hatte der stellvertretende Chef des Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, von drei Toten berichtet. 19 Menschen seien aus den Trümmern eines Hauses gerettet worden.

Russland hat am Mittag massive Luftschlägen auf militärische Ziele und die Energie-Infrastruktur in der Ukraine bestätigt. Dabei seien Hochpräzisionswaffen eingesetzt worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

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Alle Ziele seien getroffen worden. Dazu zähle ein Treibstofflager und ein Stützpunkt zur Waffenreparatur in der Nähe von Mykolajiw in der Südukraine. Zudem sei ein Versuch der ukrainischen Truppen, die russischen Linien in der Region Cherson zu durchbrechen, vereitelt worden.

„Alles, was hier geschieht, ist Terrorismus“, erklärte der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, Vitali Klitschko, vor der Presse. Unter den Toten in Kiew sei auch ein junges Paar. „Die Frau war im 6. Monat schwanger.“ In Kiew allein habe es fünf Angriffe gegeben.

Ukraine spricht von Einsatz von Kamikaze-Drohnen

„Zivilisten, Kinder, schwangere Frauen – das sind diejenigen, gegen die die Russische Föderation eigentlich kämpft“, twittert die ukrainische First Lady, Olena Selenska am Montagmittag. „Die Ukrainer werden nie vergessen, wer unsere Verwandten ermordet hat. #RusslandIstEinTerroristischerStaat“

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Insgesamt habe Russland mit etwa 40 Drohnen angegriffen, sagte Innenminister Denys Monastyrskyj der Agentur Ukrinform zufolge. Laut Medienberichten wurden mehr als drei Viertel der unbemannten Flugobjekte von der ukrainischen Luftwaffe abgeschossen. Dem Leiter des Präsidialamts der Ukraine, Andrij Jermak, zufolge werden die Angriffe mit sogenannten Kamikaze-Drohnen durchgeführt.

„Die Russen glauben, das werde ihnen helfen, aber es zeigt nur ihre Verzweiflung“, erklärte Jermak. Gleichzeitig forderte er weitere Unterstützung für die ukrainischen Truppen.

„Wir brauchen mehr Systeme für die Luftverteidigung und so bald wie möglich“, sagte der Politiker, „Wir haben keine Zeit für langsames Handeln.“ Die westlichen Waffen würden gebraucht, um den Feind zu zerstören.

Feuerwehrleute löschen ein Feuer nach einem Drohnenangriff auf Gebäuden.
Feuerwehrleute löschen ein Feuer nach einem Drohnenangriff auf Gebäuden.

© Foto: picture alliance/dpa/AP

Erneut trafen die Angriffe auch die Energieinfrastruktur der Hauptstadt. Informationen der „New York Times“ zufolge wurde ein städtisches Heizkraftwerk sogar zweimal von Drohnen angegriffen. Zwei Rettungskräfte wurden dabei verletzt. Die Ukraine bezeichnet diese Taktik als „Doppelschlag“, der darauf abzielen soll, Rettungskräfte, die sich um die Schäden des ersten Angriffs kümmern, zu treffen.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Menschen in der Ukraine indes zum Durchhalten aufgerufen. „Die ganze Nacht und den ganzen Morgen terrorisiert der Feind die Zivilbevölkerung. Die gesamte Ukraine wird mit Kamikaze-Drohnen und Raketen angegriffen“, schrieb Selenskyj am Montag in den Online-Netzwerken. „Der Feind kann unsere Städte angreifen, aber er wird uns nicht brechen können“, versicherte er. Selenskyj bestätigte auch einen Angriff auf ein Wohnhaus in Kiew.

Großer Feuerball über Kiew

Am Himmel von Kiew sei ein Feuerball zu sehen gewesen, berichtete eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur am Morgen aus dem Zentrum. Womöglich war die ukrainische Luftabwehr aktiv gegen neue russische Angriffe. Bestätigt wurde dies nicht.

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Bahnchef Olexander Kamyschin berichtete auf Twitter von einem Einschlag unweit des Hauptbahnhofs. Dabei habe es aber keine Opfer gegeben, schrieb er.

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Vor einer Woche hatte Russland mit Raketen ebenfalls zum Wochenbeginn im Berufsverkehr am Morgen das Zentrum von Kiew beschossen. Zuvor war es zu einer Explosion auf der Brücke zu der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim gekommen. Dabei starben in Kiew und anderen Städten in der Ukraine mehr als ein Dutzend Menschen, mehr als 100 wurden verletzt.

Lambrecht kündigt Lieferung von Luftverteidigungssystemen an

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat die russischen Luftangriffe in der Ukraine scharf verurteilt. „Was da mit der Bevölkerung geschieht, ist unfassbar. Es ist so belastend“, sagte sie am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“.

Die Lieferung moderner Luftverteidigungssystemen sei daher momentan entscheidend. „Luftverteidigung ist derzeit das Wichtigste, was die Ukraine braucht, um sich gegen diese Terrorangriffe zu wehren“, sagte Lambrecht.

Russland habe seine Strategie geändert und greife gezielt Infrastruktur und zivile Ziele an. Die Lieferung der restlichen drei von insgesamt vier Luftabwehrsystemen des Typs Iris-T SLM aus Deutschland wird nach Angaben der Ministerin allerdings erst „im Laufe des nächsten Jahres“ erfolgen können. 

Das ukrainische Militär hat seit Sonntagabend nach eigenen Angaben 37 russische Drohnen abgeschossen. Das seien um die 85 bis 86 Prozent der Drohnen, die bei den jüngsten Angriffen eingesetzt worden seien, teilt ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe mit.

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Das sei ein „ziemlich gutes Ergebnis“. Der Sprecher fügt hinzu, dass sämtliche Drohnen vom Süden aus in die Ukraine eingeflogen seien.

Berichte über Explosionen gab am Morgen auch aus den Gebieten Sumy, Dnipropetrowsk und Odessa. Dadurch seien nun hunderte Städte und Dörfer ohne Strom, erklärte Regierungschef Denys Schmyhal.

Die Behörden in Sumy sprachen von mindestens drei Toten und neun Verletzten. Am Morgen seien drei russische Raketen in ein ziviles Ziel eingeschlagen, teilte Gouverneur Dmytro Schywyzkji mit. „Unter den Trümmern befinden sich noch immer Menschen.“ 

Die Situation im Stromnetz sei allerdings unter Kontrolle und Reparaturteams seien dabei, die Schäden zu beheben, teilt der Netzbetreiber Ukrenergo mit. Er forderte die Ukrainer in einer Erklärung über den Kurznachrichtendienst Telegram auf, sparsam mit Strom umzugehen, vor allem am Abend, um das Energiesystem zu entlasten. Das Unternehmen schloss die Einführung von Notabschaltungen nicht aus. 

In einer Energieanlage in der Region Dnipropetrowsk ist dem dortigen Gouverneur Valetyn Resnitschenko zufolge in der Nacht eine Rakete eingeschlagen. (AFP, dpa, Tsp)

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