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Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas jüngste Rede zeugte von seiner tiefer Judenfeindlichkeit.

© REUTERS

Judenfeindliche Rede des Palästinenserpräsidenten: „Abbas in die Schranken weisen“

Die Empörung über die judenfeindliche Rede des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas ist groß. Politiker sollten ihn "endlich in die Schranken weisen", sagt Charlotte Knobloch.

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Er gibt sich gerne als moderater Partner für einen Frieden im Nahen Osten. Doch seine jüngsten antisemitischen Einlassungen haben nichts mit Ausgleich und Aussöhnung zu tun. Sie zeugen vielmehr von einer tiefgehenden Judenfeindlichkeit. Entsprechend groß ist die Empörung über Mahmud Abbas. Eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini erklärte, dass Abbas’ Rede „unakzeptable Äußerungen zu den Ursachen des Holocaust und zum Existenzrecht Israels“ enthalten habe. Die Wortwahl des Palästinenserpräsidenten spiele lediglich denen in die Hände, die eine Zwei-Staaten-Lösung in der Region ablehnten, erklärte die Sprecherin weiter.

Die EU ist der größte Geldgeber der Palästinenser. Charlotte Knobloch, Beauftragte für Holocaust-Gedenken des Jüdischen Weltkongresses und frühere Zentralratspräsidentin, fordert sofortige Konsequenzen. Sie erwarte, dass neben Mogherini auch deutsche Spitzenpolitiker und -diplomaten „die Abbas stets wohlwollend begegnet sind, ihn endlich in die Schranken weisen“.

Abbas hatte am Montagabend in einer Rede vor dem Palästinensischen Nationalrat dem jüdischen Volk die Schuld am Holocaust gegeben. So sagte der 82-Jährige , dass der Holocaust nicht durch den Antisemitismus ausgelöst worden sei, sondern durch das „soziale Verhalten“ der Juden, wie das Verleihen von Geld. Zudem erklärte er erneut, dass das jüdische Volk angeblich keine historischen Wurzeln im Heiligen Land habe.

Nach den Worten von FDP-Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff werfen Abbas’ Äußerungen „ein Schlaglicht auf den arabischen Antisemitismus, der in breiten Bevölkerungsschichten verankert ist und durch die Flüchtlingsbewegungen zum Teil auch nach Westeuropa importiert wird“. Deshalb müsse es „politische Initiativen zur Bekämpfung dieses arabischen Antisemitismus geben“, sagte er dem Tagesspiegel.

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