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Andy Grote (SPD), Senator für Inneres und Sport in Hamburg.

© dpa/Marcus Brandt

Hamburg fordert Eingreifen des Bundesrats: Innensenator Grote lehnt Lauterbachs Cannabis-Legalisierung strikt ab

Hamburgs Innensenator Grote sieht das Gesetz zur Cannabis-Legalisierung in seiner derzeitigen Form sehr kritisch. Dass der Schwarzmarkt verschwinden würde, glaubt er nicht.

Die rot-grün regierte Hansestadt Hamburg will das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Gesetz zur Legalisierung von Cannabis in seiner bisherigen Form nicht hinnehmen. „Wir sehen in dem aktuellen Gesetzentwurf vor allem das Risiko, dass der illegale Handel mit seinen zum Teil schwerstkriminellen Strukturen im Hintergrund gerade nicht eingedämmt würde“, sagte Innensenator Andy Grote (SPD) in einem Interview der „Welt am Sonntag“.

Er führte dabei zwei Gründe an: „Der Wirkungsgrad beziehungsweise Wirkstoffgehalt bei legalem Cannabis ist gesetzlich reduziert. Zudem wird legal hergestelltes Cannabis wegen der zahlreichen gesetzlichen Vorgaben absehbar teurer sein als illegales.“

Der vom Bundeskabinett bereits auf den Weg gebrachte Gesetzentwurf sieht vor, Cannabis im Betäubungsmittelgesetz von der Liste der verbotenen Substanzen zu streichen. Auch sollen neue Vorgaben für Besitz und Anbau kommen. Inkrafttreten sollen die Regelungen Anfang 2024. Deren Einhaltung zu überwachen, bedeute für die Polizei einen deutlich höheren Aufwand.

Um konkret gegen Lauterbachs Pläne vorgehen zu können, möchte Grote das bislang nur als Einspruchsgesetz in den Bundesrat eingebrachte Regelwerk in ein Zustimmungsgesetz umwandeln, damit die Länderkammer ein gewichtigeres Wort mitzureden hat. (dpa)

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