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Grünen-Chefin Annalena Baerbock im Bundestag

© Imago/Bildgehege

Update

Grünen-Chefin Annalena Baerbock: „Ja, ich traue auch mir das Kanzleramt zu“

Zur Bundestagswahl 2021 wollen die Grünen erstmals eine Kandidatin oder einen Kandidaten für das Kanzleramt präsentieren. Habeck will, Baerbock nun auch.

Die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock hält sich nach eigenem Bekunden für tauglich, das Kanzleramt zu übernehmen. „Ja, ich traue auch mir das Kanzleramt zu“, sagte Baerbock der „Bild am Sonntag“. Sie traue aber auch ihrem Co-Vorsitzenden Robert Habeck, der sein Interesse bereits angekündigt hatte, Kanzler zu.

„Deshalb werden wir gemeinsam entscheiden, was das Beste für das Land und unsere Partei ist“, sagte Baerbock weiter. Bei der Bundestagswahl 2021 wollen die Grünen erstmals mit einer Kanzlerkandidatin oder einem Kanzlerkandidaten antreten. Wer das sein wird, will die Partei im Frühjahr entscheiden.

Gefragt, ob sie die Nervenstärke, die Ausdauer bei Verhandlungen sowie die psychischen und körperlichen Kräfte für das Amt der Kanzlerin habe, antwortete Baerbock: „Ja, diese Faktoren braucht man alle. Und glauben Sie mir: Drei Jahre als Parteichefin, Abgeordnete und Mutter kleiner Kinder stählen ziemlich.“

Mangelnde Regierungserfahrung sieht die Grünen-Chefin nicht als Hinderungsgrund. „Für alle, die gerade im Gespräch sind, gilt: Niemand ist als Kanzler vom Himmel gefallen.“

Alle müssten im Amt dazu lernen, sagte Baerbock weiter. „Ich selbst hatte bislang zum Beispiel noch kein Regierungsamt. So wie andere Kandidaten auch dazu lernen müssten, was ich mitbringe, etwa internationale Erfahrungen und europäische Verankerung.“

Die Aufgaben an der Spitze der Regierung seien vorgegeben durch die großen Veränderungen in den kommenden Jahren. „Wir müssen unsere Industrie klimaneutral umbauen, wir müssen die soziale Ungleichheit angehen. Dafür bringen wir Grünen, dafür bringt Robert, dafür bringe ich das Wissen, die Verantwortung und die Leidenschaft mit“, sagte Baerbock.

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Auf die Frage, was sich unter einer Kanzlerin oder einem Kanzler aus Reihen der Grünen ändern würde, sagte Baerbock: „Wir würden vorausschauend Politik machen, nicht erst loslaufen, wenn es schon brennt. Das fängt an bei Klima, Finanzmärkten, Europa. Und bei Gesundheit: Kliniken im ländlichen Raum schließen, weil das Finanzierungssystem Schlagseite hat. Die Knie-OP bringt gut Geld, Geburten weniger. Das muss anders werden.“

Baerbock lobte aber die Art, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Politik macht. „Auch wenn ich inhaltlich vieles anders sehe als Frau Merkel: Ich schätze ihre Art sehr, vor allem das Unprätentiöse hat es vorher im Kanzleramt so nicht gegeben“, sagte die Grüne.

„Nichtsdestotrotz, ich gehe meinen eigenen Weg. Als Abklatsch-KanzlerIn kann niemand gestalten. Jede Zeit hat ihre Farbe und ihre Persönlichkeit“, ergänzte Baerbock. (Tsp)

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