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Die Abgeschobene soll einen IS-Kämper in Syrien geheiratet haben. (Archivbild von 2014 aus Rakka)

© REUTERS/Stringer

Festnahme auf dem Frankfurter Flughafen: Mutmaßliche IS-Anhängerin in Deutschland angekommen

Die Türkei hat eine Deutsche abgeschoben, die sich dem IS angeschlossen haben soll. Sie wurde in Frankfurt verhaftet, ihre vier Kinder übernahm das Jugendamt.

Eine mutmaßliche Unterstützerin der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) ist in Deutschland angekommen. Die 30 Jahre alte Frau traf an Bord eines Flugzeugs aus der Türkei mit vier Kindern am Frankfurter Flughafen ein, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte.

Die Frau sei unmittelbar nach ihrer Ankunft festgenommen worden. Gegen sie lag den Angaben zufolge ein Haftbefehl aus Niedersachsen vor wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Mitarbeiter des Jugendamtes nahmen die Kinder in Obhut.

Die Frau mit deutscher und syrischer Staatsangehörigkeit soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vor der Ausreise nach Syrien in Niedersachsen gelebt haben.

Der „Spiegel“ berichtete, es handele sich um die 30-jährige Lorin S. Sie sei vor einigen Jahren nach Syrien gereist und habe dort einen IS-Kämpfer geheiratet, der später getötet worden sei. Sie habe in Syrien vier Kinder zur Welt gebracht, darunter Zwillingsjungen im April. Die anderen Kinder seien zwei und drei Jahre alt.

Angesichts der Rückkehr mutmaßlicher IS-Anhängerinnen mit Kindern hatte die hessische Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) sich am Wochenende dafür ausgesprochen, Eltern auch strafrechtlich in Verantwortung zu nehmen, wenn sie ihre Kinder von Deutschland aus in Gebiete der Terrormiliz IS gebracht haben.

„Wer sein Kind in einer religiös extremistischen Art und Weise erzieht, wer es bewusst gesundheitlichen Gefahren in Konfliktgebieten aussetzt oder wer seine Kinder den Erziehungsmethoden des IS ausliefert, der sollte sich dafür auch strafrechtlich verantworten müssen“, sagte die Politikerin.

Abschiebungen aus der Türkei – weitere IS-Anhänger sollen folgen

Bereits im Novembederr war eine mutmaßliche IS-Anhängerin mit drei Kindern am Frankfurter Flughafen angekommen. Gegen die aus Mittelhessen stammende IS-Rückkehrerin wird nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt wegen der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung und wegen Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht ermittelt.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat damit gedroht, weitere mutmaßliche IS-Anhänger nach Europa abzuschieben. Im November hatte die Türkei eine siebenköpfige deutsch-irakische Familie mit Kontakt ins Salafisten-Milieu nach Deutschland abgeschoben sowie zwei Frauen, die sich dem IS angeschlossen haben sollen. Eine der mutmaßlichen IS-Anhängerinnen war nach ihrer Abschiebung in Deutschland in Untersuchungshaft genommen worden. (dpa, AFP)

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