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Frauen und Kinder, die aus dem letzten von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) besetzten Gebiet in Syrien evakuiert wurden, warten darauf untersucht zu werden.

© Andrea Rosa/dpa

Ermittlungsrichter entscheidet über Haftbefehl: Mutmaßliche IS-Anhängerin nach Einreise aus der Türkei festgenommen

2014 reiste sie nach Syrien, um den Islamischen Staat zu unterstützen. Jetzt ist sie von der Türkei nach Deutschland abgeschoben worden.

Nach ihrer Wiedereinreise aus der Türkei ist eine mutmaßliche IS-Anhängerin am Freitagabend am Frankfurter Flughafen festgenommen worden. Die deutsche Staatsangehörige Nasim A. sei der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland verdächtig, teilte die Generalbundesanwaltschaft am Samstag in Karlsruhe mit. Zudem werde ihr Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz sowie in einem Fall Kriegsverbrechen gegen das Eigentum vorgeworfen.

Ein Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof sollte im Laufe des Tages über einen Haftbefehl und Untersuchungshaft entscheiden.

Nach Angaben der Justiz war A. Ende 2014 nach Syrien gereist, um dort im Herrschaftsgebiet der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu leben. Spätestens Anfang 2015 heiratete sie demnach einen IS-Kämpfer, mit dem sie in den Irak zog. Dort hielten sich die Beschuldigte und ihr Ehemann von 2015 bis 2016 in der Stadt Tall Afar auf und bewohnten ein Haus des IS.

Die Beschuldigte soll den Haushalt verrichtet haben, während ihr Mann für den IS kämpfte. Dafür erhielt A., die eine Kalaschnikow besessen haben soll, auch Geldzahlungen vom IS.

Später siedelte das Paar nach Syrien um, wo A. wieder den Haushalt führte. Anfang 2019 wurde die Beschuldigte von kurdischen Sicherheitskräften gefangen genommen und in das Flüchtlingslager Al-Hol gebracht.

Die Türkei hatte am Donnerstag eine Salafistenfamilie aus Niedersachsen nach Deutschland abgeschoben, am Freitag wurden zwei weitere Frauen ausgewiesen. (AFP)

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