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Wichtigster Energieträger für die Stromerzeugung war 2023 die Windkraft.

© dpa/Martin Schutt

Energiewende schreitet voran: Strom in Deutschland kam 2023 mehrheitlich aus Erneuerbaren

Weniger Kohle, weniger Atom, mehr Strom aus Sonne und Wind: Die Gleichgewichte auf dem deutschen Energiemarkt haben sich laut Statistischem Bundesamt verschoben.

Mit einem Anteil von 56 Prozent stammte der im Jahr 2023 erzeugte und ins Netz eingespeiste Strom in Deutschland mehrheitlich aus erneuerbaren Energieträgern. Im Jahr zuvor hatte der Anteil noch 46,3 Prozent betragen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.

Die Stromerzeugung aus den Erneuerbauern stieg demnach um 6,7 Prozent. Die Einspeisung von Strom aus konventionellen Energien sei dagegen im vergangenen Jahr um 27,8 Prozent auf einen Anteil von 44 Prozent gesunken (2022: 53,7 Prozent).

2023 war nach Angaben der Statistiker das erste Jahr, in dem in fast allen Monaten mehr Strom aus erneuerbaren als aus konventionellen Energieträgern eingespeist wurde. Insgesamt habe die Einspeisung aus erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr so einen neuen Höchstwert von 251,8 Milliarden Kilowattstunden erreicht. Wichtigster Energieträger für die Stromerzeugung war demnach die Windkraft (31 Prozent).

Strombedarf ist gesunken, Importe von Strom gestiegen

Zusammengerechnet wurden im Jahr 2023 in Deutschland 449,8 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und ins Netz eingespeist, 11,8 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilte. Gründe für den Rückgang seien insbesondere ein geringerer Strombedarf infolge der konjunkturellen Abschwächung in den energieintensiven Industriezweigen sowie der gestiegene Import von Strom aus dem Ausland.

Der Anteil von Kohlestrom an der Gesamterzeugung sank nach Auskunft der Statistiker auf 26,1 Prozent (2022: 33,2 Prozent). Der Anteil der Stromeinspeisung aus Fotovoltaik sei dagegen im vergangenen Jahr leicht auf 11,9 Prozent gestiegen (2022: 10,6 Prozent). Die Stromeinspeisung aus Erdgas legte wieder zu, um 3,9 Prozent auf 13,6 Prozent, nachdem sie 2022 mit einem Anteil von 11,5 Prozent infolge der angespannten Situation auf dem Gasmarkt auf einen mehrjährigen Tiefstand gefallen war.

Durch die Abschaltung der letzten Kernkraftwerke am 15. April sei im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr die Stromeinspeisung aus Kernenergie deutlich gesunken und mache nur noch 1,5 Prozent der eingespeisten Strommenge aus (2022: 6,4 Prozent), erklärte das Statistische Bundesamt. (epd)

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