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Die-Partei-Chef Martin Sonneborn darf sich auf Gesellschaft von zwei weiteren Parteimitgliedern freuen.

© picture alliance / dpa

Die Partei: Für Brüssel reicht's dicke

Vor allem die jüngere Wählerschaft hat bei Martin Sonneborns Die Partei ihr Kreuz gemacht. Mit Klamauk für eine Spaßpartei hat das nichts zu tun. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Ariane Bemmer

Bisher rangierte die Partei Die Partei von Martin Sonneborn in Wahlergebnisgrafiken meist unter „Andere“, diesmal nicht. Bei den Erstwählern landete Die Partei mit neun Prozent der Stimmen auf Platz 3, hinter den Grünen (36 Prozent) und CDU (elf Prozent), bei den Unter-30-Jährigen auf einem guten Platz im Mittelfeld.

Das lag vermutlich auch mit an den Wahlplakaten der Partei, deren Witz auf unaggressive Art ein Wahlwerbespiel nicht mitgespielt hat, das ohnehin jeder längst durchschaut hat.

Auf die Art funktioniert auch Sonneborns bisherige Arbeit im Europaparlament: der einsame Abgeordnete als ewiger Ironiker, der Probleme des vermachteten und viel zu oft mit sich selbst beschäftigten Mammutbetriebs wenigstens immer wieder benennt, wenn er sie auch nicht ändern kann.

Die Stimmen für seine Partei sind somit nicht zu Klamaukstimmen für Spaßvögel zu erklären, sie dienen der Aufklärung. Hinzu mag kommen, dass die jüngere Wählerschaft den Bezug zu einer so genannten „staatspolitischen Verantwortung“, als die manche Ältere die Stimmabgabe empfinden, so nicht mehr verinnerlicht hat, die sich also auch mal etwas Neues traut. Wird schon nicht so schlimm werden.
- Aktuelle Hochrechnungen zur Europawahlen finden Sie hier.

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