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Eine Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke ist hochumstritten.

© Mia Bucher/dpa

Update

Debatte über Rückkehr zur Atomkraft: Die Gaskrise ist ein bloßer Vorwand

Deutschland zittert um die Energieversorgung – und schon wieder bringt die FDP die Kernkraft ins Spiel. Warum deren Verlängerung ein Fehler wäre. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Adrian Schulz

Noch brennt das Licht. Es zieht Motten an. Und Vorschläge aus der energiepolitischen Mottenkiste. Die Laufzeit der drei verbliebenen Atomkraftwerke zu verlängern, fordern nicht nur Unionspolitiker, sondern nun erneut auch FDP-Fraktionschef Christian Dürr. Seltsam, denn erst vergangene Woche hat er im Bundestag dagegen gestimmt.

Gewiss: Die Energieversorgung wird immer prekärer. Nun wartet Gazprom auch noch Nord Stream 1 – und Deutschland darauf, ob bald wieder Gas strömt. Aber als Ersatz für Gaskraftwerke taugen die drei AKWs nicht. Das sehen sogar die Betreiber EnBW und RWE so.

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Neue Brennstäbe kämen frühestens in einem Jahr, zu spät für den nächsten Winter. Überhaupt könnten die AKWs nur rund ein Prozent des deutschen Gasbedarfs ersetzen. Und vor allem: Das Geld dafür würde beim Ausbau der Erneuerbaren fehlen.

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Aber das wäre den Strahlemännern von FDP und Union wohl nur Recht. Die Gaskrise dient ihnen als Vorwand, um der Atomkraft wieder eine Tür zu öffnen – als angeblich saubere Option in schwierigen Zeiten. Dabei haben unionsgeführte Landesregierungen den Ausbau der Windkraft mit überzogenen Abstandsregeln blockiert. Nun wollen sie grüner Energie erneut den Wind aus den Segeln nehmen.

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