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Russlands Präsident Wladimir Putin

© via REUTERS

Ukraine-Überblick: CIA warnt vor taktischen Atomwaffen, Explosionen in Kiew – der Überblick

Der US-Geheimdienst mahnt, Putins „mögliche Verzweiflung“ nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Ein Überblick zum aktuellen Geschehen.

Am frühen Freitagmorgen waren in Kiew lokalen Medienberichten zufolge laute Explosionen zu hören. In mehreren Regionen wurde Luftalarm ausgelöst. Berichte über mögliche Schäden oder Opfer gab es zunächst nicht. Das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, der Raketenkreuzer „Moskwa“, ist nach Angaben aus Moskau gesunken.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte den Bürgern seines Landes anlässlich des 50. Tags des russischen Angriffskrieges, dass sie das Land verteidigten. Hier der Überblick, was in der Nacht im Ukraine-Krieg passiert ist.

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Schwere Explosionen in vielen Teilen der Ukraine 

Seit Mitternacht heulen Luftschutzsirenen in Luhansk und Saporischschja im Osten der Ukraine. Zuvor wurden gewaltige Explosionen aus Kiew, dem südlichen Cherson, Charkiw im Osten und Iwano-Frankiwsk im Westen gemeldet. Ukrainische Medien berichten über Stromausfälle in Teilen der Hauptstadt Kiew.

CIA warnt vor möglichem russischem Einsatz kleinerer Atomwaffen

Der US-Geheimdienst CIA hat davor gewarnt, dass Russland im Ukraine-Krieg kleinere Atomwaffen einsetzen könnte. Angesichts einer „möglichen Verzweiflung“ über militärische „Rückschläge“ könnte der russische Präsident Wladimir Putin den Einsatz „taktischer Atomwaffen oder Atomwaffen mit geringer Reichweite“ anordnen, sagte CIA-Direktor William Burns am Donnerstag.

„Wir sind natürlich sehr besorgt“, sagte Burns. Zugleich betonte er aber auch, dass es bislang „nicht viele praktische Beweise“ für Vorbereitungen auf den Einsatz solcher Waffen gibt.

Selenskyj dankt Ukrainern für 50 Tage Widerstand

Der ukrainische Präsident Selenskyj dankte seinen Landsleuten für 50 Tage Widerstand gegen Russland. „Gott sei Dank, den Streitkräften der Ukraine und unserem Volk - wir haben den größten Teil unseres Landes verteidigt“, sagte Selenskyj in einer auf Telegram veröffentlichten Videobotschaft. „50 Tage unserer Verteidigung sind eine Leistung. Eine Leistung von Millionen von Ukrainern.“

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Selenskyj sagte weiter, er erinnere sich an den ersten Tag der russischen Invasion in die Ukraine. „Um es milde auszudrücken: Niemand war überzeugt, dass wir bestehen würden.“ Viele hätten ihm empfohlen, das Land zu verlassen. „Sie haben dazu geraten, dass wir uns de facto der Tyrannei ergeben.“ Sie hätten aber die Ukrainer nicht gekannt und nicht gewusst, wie mutig diese seien und wie sehr sie Freiheit schätzten.

Flaggschiff der Schwarzmeerflotte gesunken

Der angeschlagene russische Raketenkreuzer „Moskwa“ sei am Donnerstag während eines Sturms untergegangen, als er an sein Ziel geschleppt werden sollte, berichtete die Staatsagentur Tass unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Ein Abschleppen sei notwendig geworden, da das Schiff seine Stabilität aufgrund von Schäden am Rumpf verloren habe, der während eines „Brandes durch die Detonation von Munition“ beschädigt worden sei. Angaben zur Brandursache gab es nicht.

Von ukrainischer Seite hatte es zuvor geheißen, das Schiff sei von einer oder zwei Anti-Schiffs-Raketen getroffen worden. Bereits in der Nacht zu Donnerstag hatte Moskau mitgeteilt, die Besatzung der „Moskwa“ sei vollständig evakuiert worden. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, sagte dem TV-Sender CNN, es sei „wahrscheinlich“, dass es bei dem Vorfall Tote und Verletzte gegeben habe. An Bord seien bis zu 500 Soldaten gewesen.

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„Ich weiß nicht, wie viele sie runtergebracht haben. Wir haben Hinweise gesehen, dass es Rettungsboote gab und dass einige Matrosen das Schiff verlassen konnten“, sagte Kirby, ein pensionierter Konteradmiral der US-Marine. „Aber falls es von einer Rakete getroffen wurde - selbst falls es nur eine interne Explosion war, die Munition verbrannt hat, so wie es die Russen sagen - wird man wahrscheinlich an Bord Tote und Verletzte haben.“

Habeck will mehr Waffen an Ukraine liefern

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck macht sich für eine Ausweitung von Waffenlieferungen an die Ukraine stark. „Es müssen mehr Waffen kommen“, sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe . „Wir können die Ukraine in dem Krieg nicht alleine lassen. Sie kämpft auch für uns. Die Ukraine darf nicht verlieren, Putin darf nicht gewinnen.“ Vor allem Politiker von den Grünen und der FDP dringen in der Ampel-Koalition auf weitere Hilfen für Kiew auch in Form von schweren Waffen.

Flixbus nimmt wieder Fahrten in die Ukraine auf

Der Busbetreiber FlixBus nimmt nach Angaben aus Kiew wieder Verbindungen in die Ukraine auf. Die Hauptstadt Kiew sowie eine Reihe anderer ukrainischer Städte würden wieder angefahren, hieß es in einer Mitteilung des ukrainischen Regierungsportals zum Zustand der Transport-Infrastruktur im Land. Unter den wieder aufgenommenen Haltestellen seien neben Kiew noch Schytomyr, Rivne, Winnytsja, Uman, Chmelnytskyj und Ternopil. (Tsp, Reuters, AFP, dpa)

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