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Dieses Satellitenbild zeigt den Hafen von Latakia am 10.05.2022 mit dem unter russischer Flagge fahrende Matros Pozynich.

© Planet Labs Pbc/Planet Labs PBC/AP/dpa

Auswertung von Satellitenbildern: Russland stiehlt offenbar Getreide aus der Ukraine

Auf Satellitenbildern sollen russische Schiffe zu sehen sein, die fremde Ernte transportieren. Ziel ist offenbar Syrien. Der Kreml spricht von „Fake News“.

Das russische Militär steht im Verdacht, bei ihrer Invasion in der Ukraine tonnenweise Getreide unrechtmäßig zu entwenden. Darüber berichtete der US-amerikanische Sender CNN unter Berufung auf Satellitenbilder des US-Dienstleisters „Maxar Technology“. Demnach sollen russische Schiffe am Hafen von Sewastopol auf der annektierten Halbinsel Krim dabei beobachtet worden sein, wie sie ukrainisches Getreide verladen und weiterverschiffen.

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Die beiden Schiffe „Matros Posynitsch“ und „Matros Koschka“ haben dem Bericht zufolge den Hafen mittlerweile verlassen, laut dem Geo-Dienstleister „Marinetraffic.com“ befinden sie sich noch auf See. Die Bilder sind laut CNN qualitativ so gut, dass die Verladung aus den Getreide-Silos auf die Schiffe genau erkennbar sei.

Ob es sich bei der Ladung tatsächlich um ukrainisches Getreide handelt, kann nicht geklärt werden. Auf der von Russland annektierten Krim wird allerdings kaum Getreide angebaut.

Spekulationen deuten deshalb darauf hin, dass russische Soldaten in den nördlich der Krim gelegenen Regionen Cherson und Saporischja Getreidevorräte geplündert haben. Die Gebiete wurden zu Beginn der russischen Invasion erobert.

Spekulationen über Verschiffungen nach Syrien

Die „Matros Posynitsch“ wurde bereits vor zwei Wochen auf Satellitenbildern am syrischen Hafen Latakia gesichtet, nachdem es von ägyptischen Häfen abgewiesen wurde. Dort wurde demnach das Getreide auf Trucks weiter verladen.

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Russland unterhält seit Jahren gute Beziehungen zu Syrien. Einen Verkauf von mutmaßlich ukrainischen Getreideladungen an das Land wies Kreml-Sprecher Dmitri Peskow als „Fake News“ zurück.

Mehr zum Ukraine-Krieg auf Tagesspiegel Plus:

Die Ukraine ist einer der größten Getreideproduzenten der Welt. Über die Häfen wurden vor Kriegsbeginn monatlich rund 4,5 Millionen Tonnen landwirtschaftliche Erzeugnisse exportiert, darunter zwölf Prozent des weltweit erzeugten Weizens, 15 Prozent des Maises und die Hälfte des Sonnenblumenöls.

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Der Export über die ukrainischen Seehäfen ist wegen der russischen Seeblockade vollständig zum Erliegen gekommen. Die EU hatte zuletzt angekündigt, den Getreidehandel über andere Wege möglich machen zu wollen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte am Samstag der „New York Times“ zufolge vor einer globalen Ernährungskrise, wenn Russland nicht bald an der Blockade der Weizenlieferungen gehindert werde. Er brachte dafür eine „militärische Lösung“ ins Spiel. (mit Agenturen)

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