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Der homosexuelle Aktivist Bendjeriou-Sedjerari ist nun vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge als Flüchtling anerkannt worden.

© Foto: Boris Roessler/dpa

Antrag von Bendjeriou-Sedjerari positiv: Homosexueller Aktivist aus Algerien bekommt doch Asyl in Deutschland

Trotz lebensgefährlicher Bedrohung sollte der Aktivist abgeschoben werden, seine Sexualität hätte er in Algerien heimlich leben sollen. Nun entschied das Bundesamt seinen Asylantrag positiv.

Der homosexuelle algerische Aktivist Abdelkarim Bendjeriou-Sedjerari bekommt nun doch Asyl in Deutschland. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) habe seinen Asylantrag positiv beschieden, teilte der SPD-Bundestagsabgeordnete Kaweh Mansoori am Freitag in Frankfurt am Main mit. Bendjeriou-Sedjerari war - bislang ohne Erfolg - auch gerichtlich gegen seine drohende Abschiebung vorgegangen.

Der bestens integrierte, deutschsprachige Mann habe um sein Leben gefürchtet, erklärte Mansoori. Behörden und Gerichte hätten allerdings argumentiert, dass er seine Sexualität in Algerien heimlich leben könne. Dass der Fall nun doch noch anders entschieden wurde, führt der Abgeordnete auf eine neue Dienstanweisung des Bundesinnenministeriums an das Bamf von Ende September 2022 zurück.

Einem schwulen Mann vorzuschlagen, in der ehemaligen Heimat seine Sexualität zu verleugnen, ist unfassbar zynisch.

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Damals erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), sie habe gemäß der Vereinbarung im Koalitionsvertrag die Entscheidungspraxis des Bamf prüfen und überarbeiten lassen.

„Künftig ist im Asylverfahren bei der Prüfung der Gefährdung von queeren Geflüchteten in ihren Herkunftsstaaten immer davon auszugehen, dass die sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität offen gelebt wird.“

Mansoori erklärte, er freue sich sehr für Bendjeriou-Sedjerari, der nun hier seiner Arbeit weiter nachgehen könne. Auch der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland begrüßte die Bamf-Entscheidung und dankte Faeser, dass sie „menschenverachtenden Logiken endlich ein Ende bereitet“ habe. (AFP)

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