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Ölminister Scharif Ismail (links) wurde von Präsident Abdel Fattah al Sisi mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt.

© AFP

Nach schweren Korruptionsvorwürfen: Ägyptische Regierung tritt zurück

Nach nur einem halben Jahr im Amt tritt Ägyptens Regierung zurück. Die Ministerrunde zieht damit Konsequenzen aus einen Korruptionsskandal.

Nach schweren Korruptionsvorwürfen ist die erst vor einem halben Jahr gebildete ägyptische Regierung zurückgetreten. Präsident Abdel Fattah al Sisi akzeptierte den von Regierungschef Ibrahim Mahlab eingereichten Rücktritt des Kabinetts am Samstag, wie das Staatsfernsehen berichtete. Er forderte die Ministerrunde demnach auf, ihre Aufgaben weiterzuführen, bis eine neue Regierung gebildet ist. Damit wurde den ägyptischen Medien zufolge der Ölminister Scharif Ismail beauftragt. Er habe dafür eine Woche Zeit.

Am Montag war Agrarminister Salah Helal im Zusammenhang mit einem Korruptionsskandal festgenommen worden. Er soll zuvor sein Amt auf Verlangen von Staatschef Abdel Fattah al Sisi niedergelegt haben. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, Bestechungsgelder angenommen haben. Im August war bereits ein hochrangiger Mitarbeiter des Ministers festgenommen worden, weil er Schmiergeld von Geschäftsleuten erhalten haben soll, um die Übernahme von Ländereien zu erleichtern.

Mahlabs Regierung, die Anfang März gebildet worden war, ist bereits seit Monaten unter Beschuss. Kritiker warfen dem Kabinett Inkompetenz vor. Die künftige Regierung soll bis zum Ende der Parlamentswahlen im Amt bleiben, die in den kommenden Monaten geplant sind. Die wuchernde Korruption ist seit Jahrzehnten ein schwerwiegendes Problem in Ägypten. Sie lähmt viele staatliche Prozesse und schadet der Wirtschaft. (dpa)

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