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Ein FDGB-Jahreskalender aus dem Jahre 1984.

© picture alliance/dpa/Florian Schuh

3,5 Kilometer Unterlagen: Bundesarchiv erhält Bestände des DDR-Gewerkschaftsbundes FDGB

Dokumente der DDR-Geschichte: Rund 3.500 laufende Meter Schrift- und Sammlungsgut sowie etwa 270.000 Bände zählen jetzt zu den Beständen des Bundesarchivs.

Mehr als 3,5 Kilometer Archivgut des DDR-Gewerkschaftsbundes FDGB ist am Freitag dauerhaft in die Bestände des Bundesarchivs aufgenommen worden. Eine entsprechende Vereinbarung zur Übertragung der Eigentumsrechte sei mit Nachlassverwaltern des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) und der damaligen Einzelgewerkschaften am Freitag geschlossen worden, teilte das Bundesarchiv in Berlin mit.

Das Archivgut umfasst demnach insgesamt rund 3.500 laufende Meter Schrift- und Sammlungsgut sowie etwa 270.000 Bände Bibliotheksgut.

Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann erklärte, die zentralen Überlieferungen der DDR-Gewerkschaften seien damit endgültig Teil des kulturellen Erbes Deutschlands. Er hoffe sehr, dass weitere Bestände folgen werden.

Der FDGB war in der DDR mit knapp zehn Millionen Mitgliedern die größte gesellschaftliche Organisation der DDR und Dachverband von etwa 15 Einzelgewerkschaften. Diese übernahmen teilweise staatliche Aufgaben. So waren sie zuständig für Sozial- und Rentenversicherung. Der FDGB unterhielt außerdem zahlreiche Erholungseinrichtungen und den Verlag Tribüne.

Nach der Deutschen Einheit 1990 war die Eigentumsfrage für das umfangreiche Archiv-, Registratur- und Bibliotheksgut der Gewerkschaften wie auch das der Parteien und anderen Massenorganisationen umstritten.

Das Bundesarchiv war laut Einigungsvertrag nur für die Unterlagen staatlicher Institutionen zuständig. Deshalb wurde als Übergangslösung die unselbständige „Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv“ (SAPMO) gegründet. (epd)

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