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Vom nahen Osten bis nach Fernost flog die DDR-Fluggesellschaft „Interflug“.

© imago/Sven Simon

Debatte in Berlin am Donnerstag: Die kleinen Freiheiten des Wegfahrens – so ist die DDR verreist

Auch wenn die weite Welt meist am Balaton endete: Ostdeutsche kamen auch vor dem Mauerfall herum. Zeitzeuginnen und Experten diskutieren Freiheiten und Grenzen des DDR-Tourismus.

„Visafrei bis Hawaii“ – so lautete eine der Forderungen der DDR-Revolution, die vor 33 Jahren zum Mauerfall führte. Dabei war der Tourismus auch für das eingegrenzte Ostdeutschland ein wichtiger Lebensfaktor. Auch wenn die weite Welt meist am ungarischen Balaton oder in der Prager Altstadt endete, so waren insbesondere Jugendliche voller Wissbegier unterwegs. Und verliebten sich am Strand von Bulgarien auch mal unversehens in junge Leute aus Westdeutschland. Plötzlich war die eigentlich unerreichbar weite Welt ganz nah.

Die DDR-Fluggesellschaft „Interflug“ flog mit westdeutschen Airbussen sogar aus dem nahen Osten bis nach Fernost. Allein zwei Millionen Urlaubsreisen wurden jährlich über den Feriendienst der Staatsgewerkschaft FDGB abgewickelt. Knappe Urlaubsplätze an der Ostsee wurden allerdings auch für politisches Mitmachen verteilt. Und selbst ins sozialistische Ausland fuhr oft genug die Stasi mit, um Fluchten zu verhindern. Reisen in einer Diktatur waren nie so frei, wie sie sich anfühlten.

Wie reiste es sich in einem eingemauerten Land? Darüber sprechen Zeitzeuginnen und Wissenschaftler am Donnerstag., den 10. November bei einer Berliner Podiumsdebatte der Bundesstiftung Aufarbeitung. Ab 18 Uhr erzählen Autorin Claudia Rusch („Meine Freie Deutsche Jugend“) sowie Detlef Berg, früherer Reiseleiter beim Tourismusbüro „Jugendtourist“, von den kleinen Freiheiten des Wegfahrens und den Erkenntnissen beim Zurückkommen. Und Hasso Spode, Leiter des Historischen Archivs zum Tourismus, zeigt auf, ob der DDR-Tourismus das System stabilisiert oder destabilisiert hat.

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Die Runde wird moderiert von Tagesspiegel-Autor Robert Ide. Der Eintritt in der Kronenstraße 5 in Mitte (U-Bahnhof Stadtmitte) ist frei, einen Livestream gibt es ab 18 Uhr hier. Es können auch online Fragen gestellt und eigene Geschichten erzählt werden. Denn die menschliche Sehnsucht nach Freiheit und Ferne vergeht nicht. (Tsp)

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