zum Hauptinhalt
Kinder und Mütter - ein Band, das die Erde hält

© Paul Zinken/dpa

Sieben Sekunden zwischen Leben und Tod: Was ist uns die Gesundheit von Müttern und Babys wert?

Millionen Neugeborene, Hunderttausende Mütter sterben weltweit jedes Jahr. Das darf, das muss nicht sein. Die UN beklagen: Es gibt zu wenig Geld. Das lässt sich ändern.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Mehr Geld für Gesundheit, mehr Geld, das Frauen und Müttern und Kindern hilft. Weltweit. Das muss doch drin sein in einem Haushalt, der Hunderte Milliarden allein in Deutschland umfasst.

In diesem konkreten Fall kann mehr Geld wirklich auch viel helfen. Wenn es zielgerichtet ist. Denn: Von 100 untersuchten Ländern hat nur ein Zehntel genug Geld, Pläne im Bereich Mütter- und Neugeborenen-Gesundheit umzusetzen, heißt es in einem Bericht mehrerer UN-Organisationen.

Das Ergebnis ist - niederschmetternd: Alle sieben Sekunden kommt es weltweit zu einem Todesfall rund um eine Geburt. Die Zahlen für tote Neugeborene, für Totgeburten und gestorbene Mütter bleiben insgesamt in Millionenhöhe, weil es seit Jahren kein zusätzliches Geld gibt. Und weil die Chance auf Selbstbestimmung für Frauen nicht ausreichend gefördert wird.

Es geht um Überlebensfragen

Es ist nicht zu viel verlangt, insgesamt und schon gar nicht von den UN-Organisationen WHO, Kinderhilfswerk Unicef und Bevölkerungsfonds: ausreichend medizinisches Personal, ausreichend Medikamente, ausreichende Versorgung mit Strom und sauberem Wasser. Das sind buchstäblich Überlebensfragen.

Wenn doch richtig ist, dass die Versorgung in Krisen- und Konfliktstaaten schwierig, in Ländern südlich der Sahara und in Südasien die Sterblichkeit von Müttern und Neugeborenen am höchsten ist - was ist dann die logische Konsequenz?

Entwicklungszusammenarbeit darauf hin zu überprüfen, um sie dann wo möglich und nötig zu stärken. Das ist übrigens am Ende eine Investition in jeglicher Hinsicht.

Und: Die UN-Organisationen betonen, dass die Gesundheit von Müttern und Babys nur verbessert werden kann, wenn Vorurteile und Ungerechtigkeiten gegen Frauen bekämpft werden. Was bedeutet, dass es klug wäre, wenn gewünscht bei aufklärenden Kampagnen zu helfen, technisch bis inhaltlich, finanziell in jedem Fall. Der Etat gibt es her - für alle die, die das wollen. Kann das jemand nicht wollen?

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false