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So ist es bis heute: Gerhard Schröder umarmt Wladimir Putin.

© imago images/ITAR-TASS

Altkanzler feiert mit den Russen: 9. Mai – der Tag, an dem Gerhard Schröder alles verlor

Extreme in der russischen Botschaft, so weit ist es mit ihm gekommen. Der ehemalige Kanzler Gerhard Schröder schadet sich, dem Staat und seiner Partei. Ihn zu ächten, liegt jetzt nahe.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Ist das nicht tragisch? Unfassbar? Unglaublich? In jedem Fall ein Schockmoment. Denn den 9. Mai, Tag des Sieges nach russischer Rechnung, feierte der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder in der Botschaft Moskaus in einer Riege, die frösteln macht: von ganz links bis ganz rechts.

Honecker-Nachfolger Egon Krenz, der Linken-Politiker Klaus Ernst, die zwei Vertreter der AfD Alexander Gauland und Tino Chrupalla – ja , eine bizarre Mischung, dazu extrem. Nüchtern betrachtet kann einem so etwas gar nicht einfallen. Das soll ohne Folgen bleiben?

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Als gäbe es den Vernichtungskrieg Russlands gegen die Ukraine nicht, mit all den Gräueln, die Stück um Stück bekannt werden. Zuletzt war es der Bericht, dass Abertausende Kinder aus der Ukraine nach Russland verschleppt worden sind. Das ist das Russland heute, das nicht auszublenden ist. Es will wieder siegen, das Regime mit seinem eklatanten Mangel an Demokratie und seiner flagranten Verletzung der Menschenrechte. Wann je hat der Ex-Kanzler das in zurückliegender Zeit zum Thema gemacht?

Es ist, wie der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck dem Tagesspiegel sagte: „Wenn ich an die Figur von Gerhard Schröder denke, macht mich das traurig.“ Jawohl, traurig – und wütend. Einer, der es von ganz unten nach ganz oben ins Arkanum der Macht geschafft hat, der als Vorbild taugen könnte, als Beispiel für das sozialdemokratische Aufstiegsversprechen – der treibt mit alledem Schindluder.

Denn Schröder schadet nicht nur sich selbst, sondern mehr noch dem Staat und seiner Partei. Statt der Demokratie und ihren Werten dankbar zu dienen, über die Amtszeit hinaus, zeigt er, wie wenig sie ihn scheren. Schröder lebt zunehmend nach seinen eigenen Maßstäbe und Interessen; er lebt auf Kollisionskurs, verspielt seine Ehre. Dabei wollte der Altkanzler doch gerade alle Privilegien zurück, die ihm aus seiner vorigen Aufgabe erwachsen waren. Nur war das damals, als er noch honorig war.

Sanktionieren – aber wie? Man sollte die Verächter des Demokratischen ächten. Und Gerhard Schröder aus dem Diskurs der Demokraten ausschließen. Aus der SPD sowieso.

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