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Ohne große Hoffnung: Die Suche nach der vermissten 16-jährigen Mia.

© ZDF/Hardy Spitz

Wutbürger im ZDF-Krimi: Rassismus und Zivilcourage im Erzgebirge

Eine vermisste 16-Jährige und ein schwarzes Baby lassen im ZDF-„Erzgebirgskrimi“ tief sitzende Konflikte aufbrechen.

Bewaldete Mittelgebirgslandschaften und vorzeitliche Bergwerksstollen sind fester Bestandteil der „Erzgebirgskrimis“ des ZDF mit Saskia Bergelt (Teresa Weißbach). In der Folge „Familienband“ (ZDF, Samstag, 20.15 Uhr, seit 4.11. in der ZDF-Mediathek) ist es Hund Wolke, der die Försterin in einem verlassenen Bergwerk zu einem stark unterkühlten Baby führt. Wie sich herausstellt, ist mindestens ein Elternteil des Babys schwarz.

Die Chemnitzer Kripo-Kommissare Karina Szabo (Lara Mandoki) und Robert Winkler (Kai Scheve) hat der Notruf einer verzweifelten Mutter ebenfalls nach Hartenstein gerufen. Corinna und Ralph Ott – bestens besetzt mit Katharina Wackernagel und Götz Schubert – vermissen seit zwei Tagen ihre 16-jährige Tochter Mia. Ein Zusammenhang zwischen beiden Fällen drängt sich auf.

Das Kind ist hier geboren. Es gehört genauso hierhin wie wir auch. Auf einen Mann, der damit nicht klarkommt, kann ich gern verzichten.

Försterin Saskia Bergelt (Teresa Weißbach) würde das Baby sofort als Pflegekind aufnehmen. 

Weil das Baby allein zurückgelassen wurde, stellt sich jedoch die Frage, ob die Suchtrupps eine Vermisste zu finden hoffen – oder ob es sich um ein Verbrechen handelt. Genau das vermutet Mias Onkel. Frank Ott (Peter Schneider) ist die Verkörperung des rassistischen Wutbürgers.

Der Name der Partei, für die er im Gemeinderat sitzt, wird zwar nicht genannt, ist jedoch unschwer zu erraten. Frank Otts Verdacht richtet sich gegen „die Asylanten aus dem Ausländerheim“. Karina Zsabo gibt dem ultrarechten Provinzpolitiker reichlich Paroli. Und Mias Zwillingsbruder Moritz (Claude Albert Heinrich) weiß, wer der Vater des Babys ist. Zumindest in einem Punkt liegt Onkel Frank richtig.

Je näher Szabo und Winkler der Lösung des Falls kommen, desto stärker brechen tief sitzende Konflikte auf. In „Familienband“ greifen Drehbuchautorin Susanne Schneider und Regisseur Thorsten M. Schmidt verschiedene Themen aus der Region auf. Rechte Intoleranz und dumpfer Rassismus treffen dabei auf Menschlichkeit und Zivilcourage. Zudem gibt es nicht nur zwischen den Generationen unterschiedliche Auffassungen über Heimatverbundenheit und Zukunftspläne in und außerhalb des Erzgebirges. Immerhin: Zwischen der Försterin und dem Kommissar scheint langsam der Knoten zu platzen.

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