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Berlinische Galerie. Das Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur braucht die Hilfe von außen.

© Nina Straßguetl

Spendenaufruf für Lotte Laserstein: Wenn die Mittel fehlen

Die Berlinische Galerie bittet um Geld für ihre wichtigste Ausstellung im kommenden Jahr. Das zeigt ein Dilemma der Berliner Landemuseen.

Die Berlinische Galerie muss wieder auf Betteltour gehen, damit eine Ausstellung in Umfang und Qualität zustande kommt, wie es dem Anspruch das Landesmuseum für Moderne, Kunst, Fotografie und Architektur entspricht. Diesmal gilt der Spendenaufruf Lotte Laserstein, die im April 2019 mit einer umfassenden Schau gewürdigt werden soll, nachdem sie bereits im Herbst im Frankfurter Städel zu sehen war. Die Berliner Station soll noch vertiefter auf das Schaffen der Malerin eingehen, die als bedeutende Vertreterin der sachlichen Malerei in der Weimarer Republik gerade hier ihre wichtigsten Bilder schuf. 1937 musste die Künstlerin nach Schweden emigrieren, wo sie fast 95-jährig 1993 verstarb.

Nach Beckmann und Mammen hofft das Museum wieder auf Spender

Seit einigen Jahren wird Lasersteins Werk in Deutschland endlich wiederentdeckt. So erwarb die Neue Nationalgalerie vor acht Jahren ihr 1930 entstandenes Hauptwerk „Abend über Potsdam“. 2009 hatte Peter Fors, der sich um die Künstlerin im hohen Alter gekümmert hatte, der Berlinischen Galerie hunderte von dokumentarischen Materialien aus ihrem Nachlass übergeben. Für die kommende Ausstellung in der Berlinischen Galerie sollen nun auch ihre Palette, die bereits im Selbstporträt „In meinem Atelier“ aus dem Jahr 1928 zu sehen ist, sowie einige Skizzenbücher aus ihrer Berliner Zeit und kleine frühe Zeichnungen hinzukommen. Außerdem soll das erst vor einigen Jahren im Depot des Konzerthauses Malmö entdeckte Porträt des schwedischen Komponisten Hilding Rosenberg von 1928 als Leihgabe des örtlichen Museums geholt werden.
Mit ihrem Spendenaufruf geht die Berlinische Galerie in die dritte Runde, nachdem sie bereits bei Max Beckmann vor vier und Jeanne Mammen vor zwei Jahren erfolgreich war. Benötigt werden rund 25 000 Euro, die diesmal dem Haus fehlen, da es keinen eigenen Ausstellungsetat hat und auf die Großzügigkeit von Spendern angewiesen ist, wie es im Aufruf heißt. Daran zeigt sich zugleich ein Dilemma: Berlin will zwar glänzen mit seinen Museen, doch werden den Kunsthäusern des Landes nur begrenzt Mittel vom Senat zur Verfügung gestellt – für Ausstellungen müssen sie Projektgelder beantragen. Wird die Zustimmung verwehrt, fallen die Ausstellungen aus oder werden sie bedenklich abgespeckt. Eine tragfähige Planung für Kuratoren, deren Vorbereitungen manchmal über Jahre laufen, sieht anders aus.

Mehr Informationen und die Möglichkeit, online zu spenden unter: www.berlinischegalerie.de/freunde/spendenaufruf/

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