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Lief zu Weihnachten in 35 Millionen Haushalten: „Glass Onion“ mit Daniel Craig.

© John Wilson/Netflix

Streaming-Bilanz von Netflix: Erfolgreiche deutsche Produktionen

Die Sisi-Serie „Die Kaiserin“ und der Oscar-Kandidat „Im Westen nichts Neues“ landen international weit vorn.

Viele Berichte über das vorzeitige Ableben sind bekanntlich übertrieben, das wusste nicht nur Mark Twain. Auch dem Streamingdienst Netflix wurde in diesem Jahr der Anfang vom Ende vorhergesagt, weil die Abonnentenzahlen erstmals leicht rückläufig waren. Je weiter das Jahr voranschritt, desto mehr erwiesen sich diese Kassandrarufe als falsch.

Am Ende des dritten Quartals war die Nutzerzahl auf 223 Millionen Menschen in 190 Ländern angewachsen, im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 4,5 Prozent. Damit ist Netflix nach eigenen Angaben „der größte Streaming-Entertainment-Dienst weltweit“. Die Zuschauer, die ab November durch das verbilligte Abo mit Werbung angezogen wurden, sind in der Rechnung noch nicht einmal enthalten. 

Am Dienstagabend zog Netflix eine ganz andere, inhaltsbezogene Bilanz. Und die fiel für deutsche Produktionen erstaunlich gut aus. Das gilt besonders für die Neuverfilmung des Remarque-Klassikers „Im Westen nichts Neues“. Edward Bergers Anti-Kriegsfilm über die Schrecken des Ersten Weltkrieges schaffte es auf Platz zwei der nicht-englischen Spielfilme. Nur der norwegische Fantasyfilm „Troll“ wurde in dieser Kategorie noch häufiger abgerufen.

Die Netflix-Bilanz umfasst den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 18. Dezember. Nicht enthalten ist somit der zu Weihnachten gestartete Whodunit-Film „Glass Onion: A Knives Out Mystery“ mit Ex-Bond-Darsteller Daniel Craig in der Rolle des gewieften Detektivs Benoit Blanc.

Die „Knives Out“-Fortsetzung von Rian Johnson brachte es aus dem Stand auf den Spitzenplatz in Netflixs Film-Top-Ten. Der Film lief im November für eine Woche in ausgewählten Kinos , bevor er nun ins Streamingregal gestellt wurde. Netflix zufolge kam der zweite Teil von „Knives Out“ innerhalb von drei Tagen auf 82 Millionen Seh-Stunden. Für die der Liste der erfolgreichsten Netflix-Filme aller Zeiten reicht das noch nicht. Auf dem ersten Platz steht dort „Red Notice“ mit Gal Gadot, Dwayne Johnson und Ryan Reynolds (364 Millionen Stunden) vor „Don’t Look Up“ (321 Millionen Stunden) und „Bird Box“ (282 Millionen Stunden).

Fünf Serien mit mehr als einer Milliarde Streamingstunden

Außerordentlich erfolgreich in den Weihnachtstagen war im Serienbereich ebenfalls eine Fortsetzung. Die dritte Staffel der Romantic-Comedy „Emily in Paris“ mit Lily Collins in der Hauptrolle stand in den Festtagen auf Platz zwei. Vom anfänglichen Geheimtipp hat sich diese Serie zum echten Erfolgsgaranten entwickelt.

Die erfolgreichste englischsprachige Serie 2022 war die vierte Staffel von „Stranger Things“ vor der „Adams Family“-Auskopplung „Wednesday“ und „Dahmer“. Netflix hat bereits eine Fortsetzung des True-Crime-Schockers angekündigt, die das Leben anderer Serientäter beleuchten soll.

Die fünf bestplatzierten Serien – zu denen auch das Historien-Format „Bridgerton“ und die Hochstapler-Geschichte „Inventing Anna“ gehörten – erreichten indes noch einen anderen äußerst beeindruckenden Rekord. Jede dieser Serien kam auf über eine Milliarde gestreamter Stunden.

Die erfolgreichste nicht-englischsprachige Serie aus Deutschland war übrigens 2022 „Die Kaiserin“. Die Sisi-Neuinterpretation mit Devrim Lingnau als österreichische Kaiserin und Philip Froissant als Kaiser Franz Josef schaffte es auf den siebten Platz.

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