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Julian Reichelt, ehemaliger Chefredakteur der „Bild“.

© dpa/Jörg Carstensen

„Spiegel“-Recherche über Julian Reichelt: Stern Preis für „Geschichte des Jahres“ bleibt

Chefredaktion und Beirat kommen bei Prüfung zu „klarem Ergebnis“.

Diese „Geschichte des Jahres“ bleibt selbige und damit mit dem Stern Preis 2022 ausgezeichnet. Dies haben Chefredaktion und Beirat des „Stern“ entschieden, wie der Verlag Gruner + Jahr am Freitag mitteilte. „Im Jahr 2022 hat der Beirat des Stern Preises den Spiegel-Artikel ,Warum Julian Reichelt gehen musste‘ als Geschichte des Jahres ausgezeichnet. Nun hat der Spiegel den Artikel an einer Stelle korrigiert: Die Aussage einer Frau, dass Julian Reichelt sie zu einem Treffen in einem Wiener Hotel bewegt habe, hat sich als falsch erwiesen“, heißt es in dem gemeinsamen Statement von Chefredaktion und Beirat.

Klares Ergebnis

Der Beirat habe dies zum Anlass einer Prüfung genommen, mit klarem Ergebnis: Der Kern des Artikels werde von der Korrektur nicht berührt; der Spiegel habe alle journalistischen Standards gewahrt, sowohl bei der damaligen Veröffentlichung wie nun mit der transparenten Richtigstellung. Laut Mitteilung war zudem ein wesentlicher Grund für die damalige Auszeichnung der Mut der Reporterinnen und Reporter, die Recherche zu veröffentlichen, obwohl ihr Arbeitgeber sie zu verhindern suchte - „auch daran hat sich nichts geändert“.

Schon das Zustandekommen der „Geschichte des Jahres“ war ja ungewöhnlich. Das damalige Investigativ-Team von Ippen hatte den Text recherchiert und gemeinsam mit dem Nachrichtenmagazin veröffentlicht. Verleger Dirk Ippen hatte zuvor die Berichterstattung über den geschassten „Bild“-Chef verhindert, was auch zum Abgang des Investigativteams führte.

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