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Die israelische Schauspielerin Gal Gadot steht ihren Landsleuten bei.

© IMAGO/NurPhoto/IMAGO/Image Press Agency

Reaktionen auf den Hamas-Terror: Hollywood steht an der Seite von Israel

Israel-Kritik war seit dem Gaza-Krieg 2014 öfters aus der amerikanischen Unterhaltungsbranche zu vernehmen. Mit den Hamas-Anschlägen ist sie verstummt.

Von Andreas Busche

Das Verhältnis von Hollywood und Israel war über Jahrzehnte unverbrüchlich. Der Hauptgrund ist natürlich, dass Studiomogule wie Samuel Goldwyn, Carl Laemmle und Louis Mayer, die die amerikanische Filmindustrie groß machten, jüdischer Herkunft waren. Jüdische Filmschaffende hatten in Hollywood immer eine gewichtige Stimme, einflussreiche Akteure wie Steven Spielberg, Jeffrey Katzenberg und Barbra Streisand machten sich für die Sache Israels stark.

Bei Republikanern wie Jon Voigt oder Arnold Schwarzenegger stand ihre Unterstützung ohnehin nie zur Debatte. Israel zu kritisieren, galt bis zum siebenwöchigen Gaza-Krieg 2014 als Tabu. Aber die Siedlungspolitik der Netanjahu-Regierung hat Gewissheiten infrage gestellt, immer öfter waren aus Hollywood statt Solidaritätsbekundungen mit Israel „Free Palestine“-Rufe zu hören. Bis zum vergangenen Samstag.

„Millionen von israelischen und palästinensischen Leben“

Das Schicksal Israels geht Amerika schon aus historischen Gründen näher als etwa das der Ukraine. In den USA muss das Existenzrecht Israels nicht erst zur Staatsräson erklärt werden, es gehört zum Selbstverständnis – bis hinein in die Familien Holocaust-Überlebender. Die BDS-Bewegung findet in Amerika wenig Anklang, auch wenn die Netanjahu-Regierung es „Israel-Kritikern“ leicht macht. Trotzdem darf man nicht unterschätzen, wenn ein Superstar wie Dwayne Johnson mit 392 Millionen Followern dieser Tage auf Instagram postet, dass er „Terrorismus verurteilt“. Er ist nicht der einzige.

Dass sich die israelische Schauspielerin Gal Gadot ebenso an die Seite Israels stellt wie jüdische Prominente wie Natalie Portman und Jerry Seinfeld überrascht natürlich nicht. Viel bemerkenswerter ist, dass der Hamas-Terror viele Hollywoodstars zu Solidaritätsbekundungen veranlasst hat, deren Liebe zu Israel in den vergangenen Jahren etwas erkaltet war.

Hollywood bildet damit in etwa das aktuelle Stimmungsbild in der Welt ab – womit die Hamas das Gegenteil von dem erreicht hat, was sie mit ihrem Terror bezwecken wollte: Kritik an der israelischen Politik ist verstummt, die Gewalt nutzt den rechten Kräften. Und Johnson schreibt noch etwas, an das man sich gerade erinnern sollte: Er spricht vom Verlust von „Millionen von israelischen und palästinensischen Leben“.

Denn zu den Opfern der selbsterklärten Freiheitskämpfer gehören eben auch die Palästinenser, sie leiden ebenfalls unter ihrer Regierung. Um die Befreiung der besetzten Gebiete geht es der Hamas nicht. Israel-Solidarität und Palästina-Unterstützung schließen sich nicht aus.

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