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Blick auf Schloss Rheinsberg im Frühling

© Uwe Hauth

Osterfestspiele 2024 in Rheinsberg: Das Schlosstheater wird 250 Jahre alt

1774 machte Prinz Heinrich seine Residenz Rheinsberg mit einem eigenen Theaterbau zum Musenhof. Diese goldene Epoche wird zu Ostern 2024 nun vor Ort vielfältig gefeiert.

Seit 1999 erstrahlt das Rheinsberger Schlosstheater wieder in altem Glanz. Zumindest von außen. Säulen tragen einen klassisch-dreieckigen Giebel, ganz nach dem Vorbild der Lindenoper in Berlin. Im Innern präsentiert sich das 1945 durch eine Granate zerstörte Gebäude heute dagegen modern und multifunktional, bis zu 300 Personen fasst der Saal.

1774 ließ Prinz Heinrich, der Bruder Friedrichs des Großen, neben dem Rheinsberger Schloss ein „Komödienhaus“ errichten – denn er wollte aus der Provinzresidenz im Ruppiner Land einen veritablen Musenhof machen. Bis zu seinem Tod 1802 florierten hier die darstellenden Künste. 2024 feiern die Rheinsberger Osterfestspiele das 250. Jubiläum dieser adligen Kulturinitiative, unter anderem mit Musik, die im Eröffnungsjahr entstanden ist.

Gluck und Mozart zum Jubiläum

Am 27. März berichtet Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke, die auch mal Geschäftsführerin der Musikakademie Rheinsberg war, vom kulturellen Leben in Rheinsberg zur Zeit von Prinz Heinrich. Am 29. März hat dann Christoph Willibald Glucks „Iphigenie in Aulis“ Premiere. Die 1774 in Paris uraufgeführte Oper wird vom Rheinberger Intendanten Georg Quander inszeniert, unter der Leitung von Werner Ehrhardt musiziert das Ensemble Concerto Brandenburg. Neben Stars wie Vivica Genaux und Dietrich Henschel sind Nachwuchssolisten wie Miriam Albano und Nikolina Hrkac zu erleben.

Eine Hommage an die beiden römischen Komödiendichter Plautus und Terenz, deren Büsten die Fassade des Rheinsberger Schlosstheaters zieren, folgt am 30. März. Die Werke „Casina“ und „Eunuchus“ sind dann in einer von Merten Schroedter eingerichteten szenische Lesung zu erleben. 1774 komponierte Werke von Mozart schließlich interpretiert die koreanische Pianistin Hansol Cho am 1. April bei einer musikalisch-literarischen Matinee.

Außerdem wird es zum Jubiläum eine Sonderausstellung geben, die unter dem Titel „Bühnenzauber und Theaterdonner“ anhand einer barocken Modellbühne aufzeigt, welche technischen und inszenatorischen Möglichkeiten es im Theater Ende des 18. Jahrhunderts gab. Der Vorverkauf für die Osterfestspiele läuft. Frederik Hanssen

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