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Auf US-Musikerin Lizzo, die sich gegen Anschuldigungen von drei Tänzerinnen wehrt, die ihr schlechte Behandlung vorgeworfen haben, kommen möglicherweise weitere Vorwürfe zu (Archivbild).

© dpa/Yui Mok

Neue Anschuldigungen gegen Lizzo: Anwalt prüft weitere Vorwürfe gegen US-Musikerin

Nach der Klage dreier Tänzerinnen gegen Lizzo haben sich sechs weitere Personen zu Wort gemeldet. Es geht um ein sexualisiertes Arbeitsumfeld und ausstehende Bezahlung.

Auf US-Musikerin Lizzo, die sich gegen Anschuldigungen von drei Tänzerinnen wehrt, die ihr schlechte Behandlung vorgeworfen haben, kommen möglicherweise weitere Vorwürfe zu.

Der Anwalt der Tänzerinnen, Ron Zambrano, teilte am Mittwoch (Ortszeit) mit, er habe Anfragen mit ähnlichen Vorwürfen von mindestens sechs weiteren Personen erhalten. Diese Behauptungen würden nun geprüft. Es gehe unter anderem um ein sexualisiertes Arbeitsumfeld und ausstehende Bezahlung, heißt es in der Mitteilung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Vorige Woche hatten drei Tänzerinnen vor Gericht in Los Angeles Klage gegen Lizzo eingereicht. Das Arbeitsumfeld auf Lizzos Konzerten sei von einer „übersexualisierten Atmosphäre“ geprägt und es habe Vorfälle von Diskriminierung und sexueller Belästigung gegeben, machen sie darin geltend.

Zwei der Tänzerinnen seien entlassen worden, heißt es in einer Erklärung der Anwaltskanzlei der Klägerinnen. Die dritte habe „wegen des entsetzlichen Verhaltens“ gekündigt. Die Frauen seien etwa unter Druck gesetzt worden, eine Sexshow in Amsterdam zu besuchen und mit nackten Personen zu interagieren, heißt es weiter.

Auch Vorwürfe gegen Lizzos Umfeld

Lizzos Tanzleiterin wird in der Erklärung vorgeworfen, häufig sexuelle Kommentare gemacht zu haben und ihren christlichen Glauben propagiert zu haben. Zudem habe es auf der Welttournee der Sängerin Streit über die Bezahlung der Frauen gegeben.

Außerdem sei Schwarzen Tänzern von weißen Managern Untätigkeit und Unprofessionalität vorgeworfen worden, heißt es weiter. Gegenüber Tänzern, „die nicht schwarz sind“, hätte es diese Vorwürfe nicht gegeben.

Tänzerinnen äußern sich öffentlich

Vergangene Woche haben sich zwei der Klägerinnen im US-Fernsehsender CBS zu den Vorwürfen gegen die Sängerin und deren Umfeld geäußert. Sie wollten sicherstellen, dass andere Tänzerinnen, „nicht die gleiche Erfahrung machen müssen“. Ariana Davis, eine der Klägerinnen, deutete an, dass viele das Verhalten der Sängerin nicht kritisieren würden, weil sie um ihre Jobs fürchten.

Die dritte Klägerin, Noelle Rodriguez, schrieb kürzlich auf Instagram, es bringe ihr „Frieden, an einem Punkt in meiner Karriere zu sein, an dem ich NEIN zu Respektlosigkeit sagen kann“.

Lizzo nennt Vorwürfe „falsch“

„Normalerweise antworte ich nicht auf falsche Vorwürfe, aber diese sind genauso unglaublich wie sie klingen und zu empörend, um nicht darauf zu reagieren“, schrieb Lizzo am vergangenen Donnerstag bei Instagram.

Lizzo spielt auf der Orange Stage beim Roskilde Festival in Dänemark (Archivblid).

© REUTERS/RITZAU SCANPIX

„Diese aufgebauschten Geschichten kommen von früheren Angestellten, die schon öffentlich zugegeben haben, dass ihnen gesagt wurde, dass ihr Verhalten unangemessen und unprofessionell war“, hieß es im Posting. Nichts nehme sie ernster als den Respekt für Frauen, schrieb Lizzo weiter. Die Vorwürfe hätten sie verletzt.

Die Musikerin, die mit gebürtigem Namen Melissa Jefferson heißt, ist auch klassisch ausgebildete Flötenspielerin und Rapperin. In ihren Liedern singt sie über Selbstliebe, Schönheitsideale und Diversität. 2019 wurde sie mit ihrem Album „Cuz I Love You“ weltberühmt.

Lizzo gewann zahlreiche Preise, darunter fünf Grammys. Ihr Song „Pink“ ist Teil des Soundtracks im neuen Barbie-Film. Die 35-Jährige aus Houston, Texas, ist auch dafür bekannt, dass sie sich in ihrer Musik und bei ihren Live-Auftritten für Inklusion und Körperbewusstsein einsetzt. (Tsp/dpa/AFP)

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