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Fassade des Schlosstheaters von Schloss Rheinsberg.

© Uwe Hauth

Kammeroper Schloss Rheinsberg 2024: Prinz Heinrich und die schöne Helena

2024 feiert Rheinsberg die Eröffnung des Schlosstheaters vor 250 Jahren. Und auch das Heckentheater wird wieder bespielt. Auf dem Programm stehen Opern von Gluck und Piccinni.

Bei der Vorstellung der Pläne der Kammeroper Schloss Rheinsberg für den kommenden Sommer lieferte Intendant Georg Quander mal eben einen eloquenten Überblick über die Geschehnisse rund um den Trojanischen Krieg. Vom Anfang und vom Ende dieses für die griechische Mythologie entscheidenden Ereignisses berichten nämlich die Musiktheaterwerke, die 2024 im Mittelpunkt des Festivals stehen werden.

Da ist zum einen Christoph Willibald Glucks „Iphigenie in Aulis“ und zum anderen „Dido, Königin von Karthago“ von Nicolo Piccinni. Beide Opern wurden bereits im Rheinsberger Schlosstheater aufgeführt, das Prinz Heinrich vor genau 250 Jahren errichten ließ und das zum Herzstück seines Musenhofes werden sollte.

Das Heckentheater von Schloss Rheinsberg.
Das Heckentheater von Schloss Rheinsberg.

© Uwe Hauth

Heinrich war in Kunstfragen deutlich innovativer als sein Bruder Friedrich, der Große. Er interessierte sich darum sehr für den ästhetischen Streit, der damals in Frankreich ausgetragen wurde: Auf der einen Seite standen die „Gluckisten“, die sich für den deklamatorischen, ganz auf den Text fokussierten Stil des deutschen Komponisten begeisterten. Und auf der anderen Seite feierten die „Piccinnisten“ die melodische Schönheit der Arien des italienischen Wahl-Parisers.

Gleich drei thematische Fäden verknüpft Georg Quander im Programm der Kammeroper 2024: Zum einen das Gedenken an Prinz Heinrich, der auch das Heckentheater im Schlosspark anlegen ließ, in dem Glucks Oper zu erleben sein wird. Zum anderen den musikhistorischen Moment, in dem im 18. Jahrhundert um die Zukunft des Genres Oper gerungen wird. Und zum dritten die Sagenwelt der Antike.

Blick in den Schlosshof bei der traditionellen Operngala
Blick in den Schlosshof bei der traditionellen Operngala

© Uwe Hauth

Denn während „Iphigenie“ die tragischen Verstrickungen Agamemnons und die Mobilmachung zum Krieg thematisiert, erzählt „Dido“ von den Folgen des Krieges, der Aeneas zwingt, aus dem brennenden Troja zu fliehen. Der Dreh- und Angelpunkt des Trojanischen Krieges wiederum - die Entführung der schönen Helena - ist als Stummfilm zu erleben. Das Leinwandepos aus dem Jahr 1924 wird an zwei Abenden im Heckentheater gezeigt, live begleitet vom Rheinsberger Residenzensemble Kymatic.

Gäste aus Irland

Für ein Gastspiel kommt die Opera Collective Ireland ins Ruppiner Land: Ebenso wie die Kammeroper Schloss Rheinsberg hat sich diese Institution der Förderung junger Sängerinnen und Sänger verschrieben. Gemeinsam mit der Berliner Akademie für Alte Musik führen die Iren die barocken Kurzopern „Dido and Aeneas“ von Henry Purcell sowie „Venus and Adonis“ von John Blow auf.

Vom 22. Juni bis 31. August 2024 sind insgesamt 23 Aufführungen geplant, neben den traditionellen Operngalas wird es auch ein Konzert mit der amerikanischen Koloratur-Mezzosopranistin Vivica Genaux geben, Liederabende der Meisterklassen von Carolin Masur und Hanno Müller-Brachmann, eine Bigband-Soiree sowie ein Gastspiel der Bundesakademie für junges Musiktheater mit drei Operetten-Einaktern von Jacques Offenbach.

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