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Die Neuköllnerin Marlène Colle macht als Paula Paula Musik. Konzert: Badehaus, 8. Juni.

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Feier der Kaputtheit: Das feine Debütalbum von Paula Paula

Auf ihrem Indie-Pop-Album „Schade kaputt“ singt Marlène Colle alias Paula Paula übers Scheitern, Sex und das Überwinden von Bedenken.

Peter Fox singt auf seiner aktuellen Single „Ein Auge blau“ im Refrain: „Bin nicht kaputt, nur ein bisschen defekt“. Bereits über dieses Stadium hinweg ist hingegen seine Neuköllner Kollegin Marlène Colle, die gerade unter dem Projektnamen Paula Paula ihr erstes Album „Schade kaputt“ (Listenrecords) herausgebracht hat.

„Das Leben ist ein kaputtes Gerät, das wir versuchen, zu reparieren“, lautet die erste Zeile des Songs „Kaputtes Gerät“, in dem sie zu einer munter nach vorn geschrammelten E-Gitarre und Rappel-Schlagzeug vom Dauerscheitern singt.

Marlène Colle gehört zur Maskentheatergruppe Theatre fragil und bringt schon seit einer Weile Chansons unter ihrem Vornamen heraus. Für das Paula Paula-Album hat sich die 41-Jährige mit Kolleg*innen wie Kristina Koropecki, Gisbert zu Knyphausen und Joda Förster zusammengetan.

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Die Band spannt in den neun Songs ein von Indierock über Folk zu Art Pop reichendes Soundspektrum auf, das die meist deutschen, aber auch mal französischen und englischen Texte aufs Feinste zum Strahlen bringt. So verwandelt sich etwa die hadernde Zoom-Date-Beschreibung „Digitale Augen“ aus einem reduzierten Klavier-plus-Drummachine-Pluckern in eine von Orgel, Cello, Bass und Schlagzeug emporgehobene Hymne – inklusive Happy End.

An die Stimmung von Charlotte Brandis Song „Frau“ erinnert die Selbstermutigungseuphorie des Stücks „Übersehen“, in dem Marlène Colle darüber singt, dass man die sorgenvollen Blicke anderer manchmal übersehen muss, um weiterzukommen. Stattdessen rät sie: „Flügel auf und Nase im Wind/ Das Leben fängt dich auf“. Genau dieser Geist des Einfach-Machens durchströmt das ganze Album und ist dabei wunderbar ansteckend.

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