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David (Golo Euler) wird mitten aus dem Leben gerissen.

© ZDF/Petro Domenigg

Familiensaga in sechs Teilen: Ein Leben im Schnelldurchlauf

Die faszinierend konzipierte sechsteilige Saga „Am Ende – Die Macht der Kränkung” erzählt, wie eine Familie an zu vielen Lügen und Geheimnissen zerbricht.

Niemand sei eine Insel, heißt es. Ein anderes Bild verdeutlicht jedoch viel besser, welchen Einfluss alles, was ein Mensch tut, sagt oder nicht sagt, auf die Personen in seiner Umgebung hat: Jede Handlung, jeder Satz hat Folgen, die sich wie eine Welle fortsetzen; und davon erzählt die sechsteilige Serie „Am Ende – Die Macht der Kränkung” (ZDFneo, 17.5. um 21.45 Uhr).

Der Titel erinnert nicht ohne Grund an die ganz ähnliche konzipierte ZDF/ORF-Serie „Am Anschlag – Die Macht der Kränkung” von 2021. Dort war das zentrale Ereignis ein Amoklauf in einem Wiener Einkaufszentrum; Rückblenden schilderten jeweils einen Tag aus dem Leben von fünf beteiligten Menschen. „Am Ende“ konzentriert sich auf die Mitglieder einer Familie.

Der Anlass ihrer Begegnung ist längst nicht so spektakulär, aber aus Sicht der Betroffenen ähnlich tragisch: David (Golo Euler) ist mitten aus dem Leben gerissen worden. Agnes Pluch, die auch die Drehbücher zu „Am Anschlag“ geschrieben hat, nutzt die Bestattung als Rahmen, um Davids Geschichte zu erzählen.

Strukturell sind die Parallelen zu „Am Anschlag“ offenkundig: Auch hier konzentriert sich jede der weiteren Folgen auf eine Person aus Davids Umfeld, auch hier geht es um erlittene Kränkungen, die tiefe Verletzungen hinterlassen haben. Tatsächlich erinnert „Am Ende“ jedoch viel eher an „Gestern waren wir noch Kinder“ 2022 im ZDF. Dort war zwar ein Mord der Handlungsauslöser, aber familiäre Geheimnisse spielen in beiden Serien eine entscheidende Rolle. Die unbekannten jugendlichen Pendants der erfahrenen Mitwirkenden (unter anderem Barbara Auer und Thomas Thieme) sind klug ausgewählt und machen ihre Sache prima.

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