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John Lennon 1968 vor seinem psychedelisch lackierten Rolls-Royce 

© Picture-Alliance/Photoshot

Die Fab Four auf vier Rädern: Eine „Auto-Biographie“ der Beatles schildert den PS-haltigen Alltag der Band

Nach der Führerscheinprüfung einen Ferrari kaufen? Mit Formel-1-Piloten um die Wette rasen? Der Filmjournalist Siegfried Tesche hat dem Fuhrpark der Liverpooler nachgeforscht

Worauf hatte er sich eingelassen! Sicher, in „Drive My Car“ hatte er mitgesungen und Gitarre gespielt, hielt sich für einen guten Fahrer, war ein Jahr lang dem Formel-1-Zirkus hinterhergereist und kannte dessen berühmteste Piloten. Aber qualifizierte ihn das, 1979 bei einem Charity-Rennen gegen Asse wie Jackie Stewart, James Hunt, Phil Hill anzutreten?

Besser als James Hunt

Man fahre nur in Formation, war George Harrison versichert worden. Daran werde sich keiner halten, warnte dagegen Fahrer John Watson, und so kam es auch: „Als ich meine erste Runde absolvierte, waren alle schon hinter mir und rasten an mir vorbei“, berichtete der Amateurfahrer. „Ich bekam es mit der Angst zu tun - aber wenigstens war ich besser als James Hunt, dessen Wagen schlapp machte.“

Paul McCartney vor einem VW-Bus in Gothenburg/Schweden anlässlich einer Tournee mit den Wings 1972

© Picture Alliance/Bonnierarkivet /Björn Larsson ASK/KB/TT

Eine wenig bekannte Episode aus dem Leben George Harrisons, die in der „Auto-Biographie der Beatles“ des Filmjournalisten Siegfried Tesche nicht fehlen durfte. Das Buch bietet einen recht ausgefallenen Blick auf den Alltag der Fab Four, verzeichnet die meist luxuriösen Fahrzeuge, die John, Paul, George und Ringo erwarben und oft schnell wieder verkauften, erforscht akribisch die Wege, die diese Wagen später nahmen - Passagen, die wohl eher automobile Spezialinteressen bedienen.

Zugleich aber liefert Tesche anhand dieses Nebenstrangs im Leben der vier Musiker immer wieder überraschende Einblicke in ihre unterschiedlichen Temperamente. Gerade die Führerscheinprüfung bestanden? Da empfiehlt sich als erstes Auto nicht gerade ein 300 PS starker Ferrari 330 GT, wie ihn John Lennon 1965 erwarb. Die Band-Kollegen sollen sich gar nicht erst getraut haben einzusteigen.

Oder wer weiß schon, dass Paul McCartney mit dem Wings-Titel „Helen Wheels“ seinen Land Rover besang? Ringo Starr dagegen bekannte zu seinen automobilen Anfängen freimütig: „Ich hatte weder einen Führerschein noch eine Versicherung.“

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