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Der Werbetexter Fabian, gespielt von Tom Schilling, ist ein typischer Vertreter des aufkommenden Konsumzeitalters.

© Hanno Lentz / Lupa Film

Wer kommt, wer gewinnt?: Der Deutsche Filmpreis wird eine Party mit 1200 Gästen

Am Freitagabend steigt die 71. Filmpreis-Gala im Berliner Palais am Funkturm - live, nicht virtuell. Ein Überblick.

Eine Party mit 1200 Gästen, das gab es lange nicht mehr. Wenn an diesem Freitag im Berliner Palais am Funkturm die Lolas verliehen werden, blickt die Filmbranche zurück auf eineinhalb harte Jahre. Wer weiß, wie es sich feiert mit der Pandemie in den Knochen, sie ist ja noch nicht vorbei: Annonciert ist im Live-Musik-Programm unter anderem ein Corona-Chanson von Katrin Sass.

Alle werden getestet sein, ob geimpft oder nicht, moderiert wird die Show vom Schauspieler und Entertainer Daniel Donskoy („Freitagnacht Jews“), als Laudator:innen sind unter anderem Doris Dörrie, Can Dündar, Claus Kleber, Andrea Sawatzki, Maria Happel und Leander Haußmann gecastet. Gefeiert wird in Streaming- und Post-Lockdownzeiten nicht zuletzt das Kino selbst, unter dem Motto „Kino ist geil“. Elektrobusse statt Limousinen für die Anfahrt, vegetarisch-vegan-regionales Catering: Klimafreundlichkeit versteht sich für die Lola von selbst. 

Zwei der in 19 Kategorien vergebenen Preise stehen schon fest. Den Ehrenpreis der 71. Filmpreisverleihung erhält die Schauspielerin Senta Berger, die der Deutschen Filmakademie seit ihrer Gründung 2003 bis 2010 als Präsidentin vorstand. Und der Publikumspreis für die besucherstärkste Produktion geht an ihren Sohn, den Regisseur Simon Verhoeven. Dessen Berlin-Komödie „Nightlife“ sahen im Frühjahr 1,3 Millionen Zuschauer:innen, kurz bevor die Filmtheater wegen Covid-19 schließen mussten.

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Auch die Lola in Gold für den besten Film, über die von den gut 2100 Akademie-Mitgliedern abgestimmt wird, geht voraussichtlich an einen Berlin-Film. Klarer Favorit mit zehn Nominierungen ist Dominik Grafs Kästner-Adaption „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“, sein wilder 1920er-Jahre-Ritt geht auch bei den Kategorien Regie, Drehbuch und mit Hauptdarstellerin Saskia Rosendahl ins Rennen. Tom Schilling als Titelheld ist überraschenderweise nicht dabei.

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Anders als die Césars in Frankreich oder die Baftas in Großbritannien sind die Filmpreise in Deutschland mit kulturellen Fördergeldern des Bundes dotiert, mit insgesamt knapp drei Millionen Euro. Wegen der 250000-Euro-Dotierung bereits für die Nominierung als bester Film ist diese besonders begehrt – für  Gold (500.000 Euro), Silber (420.000 Euro) und Bronze (370.000 Euro) wird die Prämie nochmals erhöht. In dieser Königsdisziplin sind mit  Philipp Stölzls „Schachnovelle“ (7 Nominierungen) und Maria Schraders Roboter-Liebesmelodram „Ich bin dein Mensch“ (5 Nominierungen) sowohl weitere Literaturverfilmungen vertreten als auch hochpolitische Stoffe: Johannes Nabers Antiterrorkriegs-Thriller „Curveball“, das Antifa-Drama „Und Morgen die ganze Welt“ von Julia von Heinz und das Neonazi-Lehrstück „Je suis Karl“ von Christian Schwochow.

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Namen, die größtenteils nicht neu sind in den Lola-Chroniken. Auffallend ist auch die Konzentration auf wenige Titel bis in die Nebenkategorien (Tim Fehlbaums „Tides“ bringt es in den technischen Gewerken auf sechs Nennungen) – und die Dominanz der Berlinale-Beiträge. Graf, Schrader, Schwochow und Naber feierten auf den diesjährigen, pandemie-bedingt zweigeteilten Filmfestspielen Premiere, ebenso der Dokumentarfilm-Favorit, Maria Speths Publikumsliebling „Herr Bachmann und seine Klasse“. Immerhin, zwei der sechs Haupt-Anwärter wurden von Frauen gedreht, bei den Regie-Nominierungen stellen die Filmemacherinnen sogar die Zweidrittel-Mehrheit.

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Im Vorjahr hatte die Gala zur 70. Filmpreisverleihung wegen Corona ausschließlich online und im Fernsehen stattgefunden. Um die Live-Chancen zu erhöhen und auch die Zahl der eingereichten Filme, die ja bereits im Kino gestartet oder auf einem Festival gelaufen sein müssen, wurden die Lolas vom Frühjahr in den Herbst verlegt. Die Rechnung ging auf.  Die Show wird wie üblich wieder zeitversetzt übertragen, im ZDF um 23 Uhr.

Die wichtigsten Nominierungen im Überblick:

BESTER FILM
„Curveball“
 „Fabian“
„Ich bin dein Mensch“
„Je suis Karl“
„Schachnovelle“
„Und morgen die ganze Welt“

REGIE
Dominik Graf („Fabian“)
Maria Schrader (Ich bin dein Mensch“)
Maria Speth („Herr Bachmann und seine Klasse“)

DREHBUCH
Oliver Keidel, Johannes Naber (“Curveball”)
Dominik Graf, Constantin Lieb (“Fabian”)
Jan Schomburg, Maria Schrader (“Ich bin dein Mensch“)

KAMERA
Hanno Lentz ("Fabian")
Frank Griebe ("Home")
Michael Kotschi ("One of thes Days")

HAUPTDARSTELLERIN
Saskia Rosendahl („Fabian“)
Maren Eggert („Ich bin dein Mensch“)
Luna Wedler („Je suis Karl“)

HAUPTDARSTELLER
Oliver Masucci („Enfant terrible“)
Dan Stevens („Ich bin dein Mensch“)
Jannis Niewöhner („Je suis Karl“)

NEBENDARSTELLERIN
Meret Becker ("Fabian")
Lorna Ishema ("Ivie wie Ivie")
Birgit Minichmayr ("Schachnovelle")

NEBENDARSTELLER
Thorsten Merten ("Curveball")
Hary Prinz ("Enfant terrible")
Milan Peschel ("Je suis Karl")

DOKUMENTARFILM
„Herr Bachmann und seine Klasse“
„Space Dogs“
„Walchensee Forever“

KINDERFILM
„Die Adern der Welt“
„Jim Knopf und die Wilde 13“

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