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Ein ganze Nacht lang Kunst gucken: die Lange Nacht der Museen

© Kulturprojekte Berlin / Sergej Horovitz

Art Week & Co: Der Berliner Kulturherbst wird heiß

Museumsnacht, Art Week, Bürgerfest, Revolution: Im Herbst reiht sich in Berlin ein großes Kulturevent an das nächste.

Mit der Langen Nacht der Museen geht am 25. August Berlins Kulturherbst an den Start. Und der gleicht einem Marathon, denn insgesamt folgen acht Großveranstaltungen aufeinander, darunter die Berlin Art Week, der European Month of Photography, das Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit, die Next Library Conference und das Jubiläum „100 Jahre Revolution“. Pro Veranstaltung werden Zehntausende Besucher erwartet. Glücklicherweise konnte der reale Berlin-Marathon von seinem Stammtermin Ende September um zwei Wochen vorgezogen werden. Er wäre ansonsten mit der Art Week kollidiert, die Hotels hätten die Nachfrage kaum bewältigen können.

Die Koordination dieser Großveranstaltungen liegt in den Händen der landeseigenen Kulturprojekte GmbH. Ihr Leiter Moritz van Dülmen präsentierte nun das Programm der nächsten Monate – sowohl beglückt als auch beladen durch die Ballung an Ereignissen. „Die Nachfrage an Gemeinschaftsprojekten wächst“, erklärte er. Doch verkomplizierten die steigenden Sicherheitsanforderungen so wie auch die immer anspruchsvolleren Genehmigungsverfahren zunehmend die Organisation von Veranstaltungen im öffentlichen Raum. Das zeigt sich besonders beim Bürgerfest, das vom 1. bis 3.10. begangen wird. Wie soll man den öffentlichen Raum sichern, wenn man die Freiheit feiern will, stellt sich als Grundsatzfrage.

Die Lange Nacht der Museen braucht darauf keine Antwort. Sie findet Indoor statt. Mit ihrer 38. Ausgabe ist sie ein Klassiker im Kulturprogramm der Stadt und hat auch den Besuchereinbruch vor vier Jahren, als sie vom Winter wegrückte, überstanden. 30 000 Karten sind bereits verkauft, das neue Sparticket für 12 Euro und der Onlinevertrieb haben die Publikumszahlen steigen lassen. Mit von der Partie ist auch das Humboldt-Forum, das für die Ticket-Besitzer den Tag der offenen Baustelle am 25. August zur Nacht macht. Insgesamt nehmen 80 Museen teil, 800 Veranstaltungen sind geplant. Acht Stunden später, im Morgengrauen, kehrt der Alltag wieder ein.

„Art Berlin“ und „Positions“ diesmal in den Hangars von Tempelhof

Größter Publikumsmagnet aber wird die Berlin Art Week (26. bis 30. 9.) sein, die vor sieben Jahren erstmals stattfand, als die Kunstmesse unterm Funkturm crashte und ein alternatives Programm hermusste, damit Berlin seinen Herbsttermin im internationalen Kunstkalender behalten konnte. Modifiziert gibt es die Messe inzwischen wieder als „Art Berlin“, flankiert von der „Positions“. Beide Messen weichen diesmal in die Hangars von Tempelhof aus, da ihre Stammadressen – der Postbahnhof in der Luckenwalder Straße und die Arena in Treptow – ausgebucht waren. Auch das ist zunehmend ein Problem für die Organisatoren von Großveranstaltungen: Freie Termine in den Locations werden rarer. „Die Art Week ist kein Begleitprogramm für die Messen, sondern ein eigenständiges Format“, so Simone Leimbach von der Projektleitung. Denn bei der Art Week machen die Museen, die Off-spaces, Privatsammlungen auf sich aufmerksam.

Hinzu kommt der Start des European Month of Photographie (28. 9. bis 31. 10.) mit seinen Eröffnungstagen bei c/o Berlin im Amerika-Haus. 120 Ausstellungen sind geplant, dazu 300 Veranstaltungen.

Anschließend dauert es nicht mehr lang bis zur nächsten Großtat der Kulturprojekte GmbH. Am 9. 11. startet das Jubiläum „100 Jahre Revolution“ – verteilt auf die Stadt, an 100 Plätzen, wo die Revolution stattfand. Berlin selbst wird als Karte gespielt. Die authentischen Orte sind noch die stärksten Akteure im Erlebnisparcours der Stadt.

Mehr Informationen unter: www.kulturprojekte.berlin

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