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Die Bahnstrecke zwischen Hannover und Hamburg benötigt eine Sanierung.

© dpa/Julian Stratenschulte

Kompromissvorschlag: Bahnstrecke Hamburg-Hannover soll erst ab 2029 generalsaniert werden

Sanierung oder Neubau? Seit vielen Jahren streiten der Bund und Niedersachsen über die Bahnstrecke Hamburg-Hannover. Nun gibt es offenbar laut „FAZ“ einen Kompromissvorschlag.

Im Streit über die Bahnverbindung zwischen Hamburg und Hannover gibt es offenbar Bewegung. Der Bund habe vorgeschlagen, die für 2026 geplante Generalsanierung zu erweitern und auf 2029 zu verschieben, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Das niedersächsische Wirtschaftsministerium teilte am Mittwoch mit, dass der Bahnbeauftragte des Bundes, Michael Theurer, einen entsprechenden Vorschlag an Ressortchef Olaf Lies geschickt habe. Das Bundesverkehrsministerium äußerte sich zunächst nicht.

Seit vielen Jahren gibt es Streit darüber, wie die Modernisierung der Strecke auf der wichtigen Nord-Süd-Achse umgesetzt werden soll. Im Kern geht es um die Frage, ob die Strecke ausgebaut wird oder es eine neue Trasse gibt. Die Bahn ist für einen Neubau.

Der Konzern hatte bereits die möglichen Zeitfenster 2026 und 2029 für eine Sanierung genannt und dies von Gesprächen zwischen Bund und Land abhängig gemacht. Lies hatte sich zuletzt für die Verschiebung auf 2029 ausgesprochen. Im Gegenzug brachte Theurer dem Bericht zufolge einen Dialogprozess mit Arbeitsgruppen ins Spiel. Darin solle „gemeinsam mit der Region Lösungen für den langfristigen Kapazitätsbedarf zwischen Hamburg und Hannover“ entwickelt werden, sagte Theurer der „FAZ“.

Offenbar könnte ein neues Gleis gebaut werden

Der Vorschlag des Staatssekretärs freue ihn sehr, teilte Lies mit. Niedersachsen habe dem Bund Vorschläge unterbreitet, wie das Zeitfenster am besten genutzt werden könne, um schnell voranzukommen. Der „FAZ“ zufolge ist bei der Generalsanierung teilweise auch der Bau eines weiteren Gleises geplant. Lies betonte erneut die Skepsis des Landes hinsichtlich einer Neubaustrecke. „Ich halte den Neubau, wie er der Bahn zuletzt noch vorschwebte, für schlicht nicht realistisch.“

Die Bahn teilte mit, sie werde umgehend Gespräche mit dem Bundesverkehrsministerium und Niedersachsen suchen. „Wir begrüßen, dass endlich Bewegung in die seit Jahren festgefahrene Diskussion über die erforderliche Ertüchtigung der bestehenden Schieneninfrastruktur und den dringend notwendigen Ausbau der Kapazitäten auf der Schiene in Niedersachsen gekommen ist“, teilte die für Infrastrukturprojekte zuständige Managerin bei der Bahntochter DB Netz, Ingrid Felipe, mit. Zu weiteren Einzelheiten äußerte sich auch die Bahn zunächst nicht. (dpa)

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