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Ein Besuch, der lange auf sich warten ließ: Steinmeiers Gegenbesuch nach 61 Jahren.

© AFP/Petros Karadjias

Zwei Tage in der Republik Zypern: Steinmeier beginnt Staatsbesuch

1963 kam der damalige Präsident Zyperns nach Bonn, der Gegenbesuch ließ gut 60 Jahre auf sich warten. Jetzt absolviert ihn Bundespräsident Steinmeier.

Nach langem Warten ist es so weit. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat einen zweitägigen Staatsbesuch in der Republik Zypern begonnen. Er wurde am Montagvormittag zum Auftakt in der Hauptstadt Nikosia vom zyprischen Staatspräsidenten Nikos Christodoulides mit militärischen Ehren begrüßt.

Es ist der erste offizielle Besuch eines deutschen Staatsoberhauptes bei dem EU-Partner überhaupt. Steinmeier will damit nach Angaben des Bundespräsidialamtes die enge und zuverlässige Partnerschaft mit dem Insel-Staat würdigen, der vor 20 Jahren Mitglied der Europäischen Union wurde.

Zypern ist nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärinvasion seit 1974 in einen griechisch-zyprischen Teil im Süden und einen türkisch-zyprischen Teil im Norden der Insel geteilt. Die Pufferzone zwischen den beiden Teilen der Insel wird von Blauhelm-Soldaten der Vereinten Nationen überwacht. Die gesamte, im östlichen Mittelmeer gelegene Insel ist seit 2004 EU-Mitglied. Das EU-Recht gilt aber nur im Süden.

Der Türkische Republik Nordzypern wird international nur von Ankara anerkannt. Bis heute sind dort tausende türkische Soldaten stationiert. Alle UN-Bemühungen um eine Überwindung der Teilung sind bislang erfolglos geblieben.

In jüngster Zeit gab es aber Signale der Entspannung zwischen Griechenland und der Türkei. Und der vor genau einem Jahr gewählte Präsident Christodoulides hat angekündigt, einen neuen Anlauf zur Lösung der Zypern-Frage unternehmen zu wollen. Steinmeier will in Erfahrung bringen, wie ernst es ihm damit ist. In den politischen Gesprächen mit seinem Gastgeber und mit Parlamentspräsidentin Annita Demetriou will er deutlich machen, dass Deutschland bereit wäre, einen solchen Prozess zu unterstützen. (dpa)

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